Bestnoten für SAP und HeidelbergCement
14 Deutsche Firmen schneiden in dem Ranking gut ab.

Von Barbara Klauß
London/Heidelberg/Walldorf. Das Thema Nachhaltigkeit ist längst zu einem der entscheidenden in der deutschen Wirtschaft geworden. In den vergangenen Monaten überboten sich vor allem Großunternehmen mit Ankündigungen und neuen Zielen. Nun hat das Carbon Disclosure Project (CDP), eine Organisation mit Sitz in London, die Klimaschutzpläne und -aktivitäten von 12 000 Unternehmen weltweit nach wissenschaftlichen Kriterien geprüft. 14 der 500 deutschen Firmen, deren Pläne unter die Lupe genommen wurden, haben dabei besonders gut abgeschnitten – unter ihnen die Deutsche Bahn, der Walldorfer Softwarekonzern SAP, der sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2023 klimaneuteal zu sein, sowie HeidelbergCement.
Der Baustoffhersteller fühlt sich durch die Platzierung in der Spitzengruppe – bereits zum dritten Mal in Folge, wie der Konzern mitteilte – bestätigt. "Diese wichtige, wiederholte Anerkennung durch das renommierte CDP unterstreicht unsere globale Führungsrolle beim Klimaschutz", sagte HeidelbergCement-Chef Dominik von Achten am Dienstag laut Mitteilung. Und auch Nicola Kimm, die seit September in der neu geschaffenen Position als Chief Sustainability Officer im Vorstand des Unternehmens für Nachhaltigkeit zuständig ist, freute sich über die "Bestnote A für unsere Leistungen beim Klimaschutz".
Das Rating belege "das Engagement und den Einsatz, mit dem wir bei HeidelbergCement auf allen Ebenen daran arbeiten, unsere Emissionen deutlich zu verringern", fügte sie hinzu. Um im Ranking des CDP mit der Note A bewertet zu werden, müssen Unternehmen unter anderem schlüssig nachweisen, dass sie direkt und indirekt verursachte klimaschädliche Emissionen reduzieren und ihre Klimaschutzpläne wissenschaftlicher Prüfung standhalten. Nur 272 aller untersuchten Unternehmen erhielten mindestens in einer der geprüften Kategorien – Klimaschutz und Einfluss auf Wälder und Wassersicherheit – die Bestnote A. Das sind laut CDP lediglich zwei Prozent der Unternehmen. 58 Prozent wurden hingegen mit den schlechtesten Noten (C oder D) bewertet.
HeidelbergCement-Chef von Achten treibt das Thema Nachhaltigkeit voran, seit er im Februar 2020 an die Spitze des Unternehmens gerückt ist, das zu den größten Baustoffkonzernen der Welt zählt. Insgesamt ist die Zementindustrie für 6 bis 8 Prozent der klimaschädliche CO2-Emissionen weltweit verantwortlich. 70 Millionen Tonnen des Treibhausgases stieß HeidelbergCement 2020 dem "Manager Magazin" zufolge aus. Daher wird der Konzern von Umweltschützern immer wieder als "Klimakiller" bezeichnet, der "Greenwashing" betreibe. Dabei hat sich das Management konkrete Ziele gesetzt: Bis 2025 soll der CO2-Ausstoß des Unternehmens im Vergleich zu 1990 um 30 Prozent gesenkt werden, bis 2050 will HeidelbergCement CO2-neutralen Beton anbieten.
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"Unternehmen, die ihre Umweltauswirkungen nicht offenlegen und nicht entsprechend handeln, gefährden sowohl den Planeten als auch sich selbst", sagte der Europa-Verantwortliche von CDP, Maxfield Weiss. "Wenn sie so weitermachen wie bisher, stehen sie auf der falschen Seite der öffentlichen Meinung, der Regulierung und der Kapitalmärkte." Greenwashing werde nicht mehr funktionieren, da immer genauer hingeschaut werde.
Update: Dienstag, 7. Dezember 2021, 20.28 Uhr
London. (dpa) In einem weltweiten Klimaschutz-Ranking unter 12 000 Unternehmen haben 14 deutsche Firmen besonders gut abgeschnitten. In der Spitzengruppe waren unter anderem die Deutsche Bahn, die Deutsche Telekom sowie der Softwarekonzern SAP. Für das am Dienstag veröffentlichte Ranking hat das Carbon Disclosure Project (CDP), eine Organisation mit Sitz in London, die Klimaschutzpläne und -aktivitäten von 12.000 Unternehmen weltweit, darunter 500 in Deutschland, nach wissenschaftlichen Kriterien geprüft.
Nur 272 aller untersuchten Unternehmen erhielten demnach mindestens in einer der geprüften Kategorien - Klimaschutz sowie Einfluss auf Wälder und Wassersicherheit - die Bestnote A. Das sind dem CDP zufolge lediglich zwei Prozent der Unternehmen, zu denen neben den genannten auch Bayer, Eon, Thyssenkrupp und Bosch gehörten. 58 Prozent der geprüften Unternehmen wurden hingegen mit den schlechtesten Noten - also C oder D - bewertet.
"Unternehmen, die ihre Umweltauswirkungen nicht offenlegen und nicht entsprechend handeln, gefährden sowohl den Planeten als auch sich selbst", sagte der Europa-Verantwortliche von CDP, Maxfield Weiss. "Wenn sie so weitermachen wie bisher, stehen sie auf der falschen Seite der öffentlichen Meinung, der Regulierung und der Kapitalmärkte." Greenwashing werde nicht mehr funktionieren, da immer genauer hingeschaut werde.
Um mit der Note A bewertet zu werden, müssen Unternehmen unter anderem schlüssig nachweisen, dass sie direkt und indirekt verursachte klimaschädliche Emissionen reduzieren und ihre Klimaschutzpläne wissenschaftlicher Prüfung standhalten. Während die Klimaschutzbemühungen bei den genannten Unternehmen positiv bewertet wurden, gibt es beim Einfluss auf Wälder und Wassersicherheit bei den meisten dem Ranking zufolge Nachholbedarf.
Die Zahl der A-Unternehmen im CDP-Ranking ist im Jahresvergleich um 40 Prozent gesunken, da die Vorgaben dafür strenger geworden sind und damit weniger Betriebe diesen bislang standhalten können.