Heidelberg, Neuenheim: Hier ist es bereits teuer, das Wachstum fällt hier daher geringer aus als in den einfacheren Stadtteilen. Foto: dbe
Heidelberg. (dbe) Die Immobilienpreise in und um Heidelberg entwickeln sich weiter nach oben. Mittlerweile scheinen vor allem die etwas einfacheren Lagen stark nachgefragt zu sein. Sowohl die äußeren Heidelberger Stadtteile als auch die eher im äußeren Umland liegenden Gemeinden legen besonders stark zu. Nach Angaben des Immobiliendienstleistes McMakler stieg der Marktpreis für eine Immobilie in Heidelberg auf 3634 Euro pro Quadratmeter, ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von 7,74 Prozent. Auf einen ähnlichen Wert, 3490 Euro pro Quadratmeter, kommt der Immobilienverband IVD.
Auffällig in Heidelberg: Einfachere Lagen wie der Boxberg, Pfaffengrund und Wieblingen legten stärker zu als der Durchschnitt für ganz Heidelberg. Schwächer war der Zuwachs in bereits sehr teuren Lagen wie Neuenheim oder Handschuhsheim. Allerdings legten auch die hochpreisigen Lagen in der Weststadt, Altstadt und Bahnstadt stärker zu als der Schnitt. Das schwächste Wachstum gab es im Vergleich zum Vorjahr in Kirchheim.
"Wir beobachten, dass die Preisdynamik Heidelbergs weiter aufs Umland überschwappt und das Preisniveau im Rhein-Neckar-Kreis befeuert", sagt Hanno Heintzenberg, Gründer und Geschäftsführer von McMakler. Das zeige sich zum Beispiel an den Städten und Gemeinden wie etwa Ketsch, Plankstadt, Schwetzingen und Eppelheim, die laut McMakler alle Preissteigerungen von fast zehn Prozent innerhalb eines Jahres vorwiesen. In den westlichen Kreisstädten müssen Immobilienkäufer mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von 2673 Euro rechnen, in den südlichen Städten und Gemeinden mit 2391 Euro und im Norden 2194 Euro. In den Kreisstädten und Gemeinden im Osten ist der Preis mit durchschnittlich 1731 Euro pro Quadratmeter dagegen noch deutlich niedriger. Die günstigsten Immobilienpreise von allen Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis gibt es in Heddesbach mit 1234 Euro pro Quadratmeter, die Preise dort stiegen in den vergangenen zwölf Monaten allerdings kräftig um 8,3 Prozent.
Laut einer aktuellen Studie des Immobilienberaters F+B schafft es Heidelberg in die Top 50 in Deutschland bei den Preisen für Eigentumswohnungen in Städten ab 25.000 Einwohner. Mit einem Durschnittpreis von 3940 Euro pro Quadratmeter liegt die Stadt am Neckar auf Platz 22. Auf dem ersten Platz liegt München, gefolgt von Konstanz.
Auch die Mieten steigen in Heidelberg weiter. Wie der Immobilienmakler Engel & Völkers jüngst mitteilte, stiegen die Mietpreise in Heidelberg im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent. Durch die Universität habe Heidelberg eine junge Bevölkerung, die Mietfluktuation sei daher hoch und die Leerstandsquoten niedrig. Von 62 in Deutschland untersuchten Städten sei Heidelberg eine von zwölf Städten, die als "besonders jung" identifiziert wurde, da der Anteil 18- bis 30-Jährigen an der Gesamteinwohnerzahl größer als 20 Prozent ist. "Die hohe Wanderungsdynamik führt zu einer konstant hohen Nachfrage nach Wohnraum", schreibt Engel & Völkers. Nach Angaben des Immobilienberaters F+B lag die Miete im vierten Quartal 2018 in Heidelberg im Durchschnitt bei 10,60 Euro, ein Plus von 3,1 Prozent.