Von Matthias Kros
Heidelberg. Die Heidelberger Druckmaschinen AG kommt bei ihren Sparbemühungen offenbar voran. Man befinde sich "bei dem avisierten umfangreichen Maßnahmenpaket zur nachhaltigen Verbesserung der Profitabilität und der Liquidität" in einem fortgeschrittenen Planungsstadium, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Wichtige Eckpunkte sollten noch im laufenden Geschäftsjahr verabschiedet werden und bereits im neuen Geschäftsjahr, das am 1. April beginnt, erste positive Wirkung zeigen. Die Maßnahmen umfassten eine Verschlankung der Organisationsstrukturen, den Verkauf von weiteren Randbereichen sowie die Neuaufstellung des internationalen Produktionsnetzwerks zur deutlichen Absenkung der Kostenbasis.
Heideldruck legte am Dienstag die Geschäftszahlen für das dritte Quartal vor und bestätigte dabei den am 20. Januar nach unten korrigierten Ausblick für das Gesamtjahr. Eine nachhaltige Beruhigung ist allerdings nicht in Sicht. Im Gegenteil: Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, warnte vor neuen Gefahren: "Wir stellen uns konsequent auf die anspruchsvollen Marktbedingungen ein, die auch durch die unsicheren wirtschaftlichen Auswirkungen des Corona-Virus in unserem größten Einzelmarkt China derzeit schwer abzuschätzen sind." Ungeachtet der Epidemie will Heideldruck die Produktion in seinem chinesischen Werk am Mittwoch wieder aufnehmen.
Das Unternehmen hatte am 20. Januar aufgrund der "schwierigen Marktverhältnisse" die Gesamtjahresprognose angepasst. So erwartet der Vorstand, dass der Umsatz im Gesamtjahr leicht unter dem Niveau des Vorjahres von rund 2,49 Milliarden Euro liegen wird. Das Unternehmen kämpft derzeit mit einem negativen Cashflow, also einem Abfluss liquider Mittel. Das Eigenkapital liegt mittlerweile nur noch bei 328 Millionen Euro.