Hoffenheims A-Junioren vor dem Halbfinale: "Wir müssen höllisch aufpassen"
Trainer Matthias Kaltenbach über die A-Junioren von 1899 Hoffenheim und das Halbfinale gegen Werder Bremen

Klare Anweisungen: Matthias Kaltenbach gibt bei den A-Junioren von 1899 Hoffenheim den Takt vor - auch heute Abend, im Duell mit Werder Bremen. Foto: Uwe Grün
Von Eric Schmidt
Sinsheim. Die Lausbuben aus dem Kraichgau planen ihren nächsten Streich: Mit einem Heimsieg im Halbfinale zur deutschen Meisterschaft gegen Werder Bremen wollen sich die A-Junioren von 1899 Hoffenheim heute Abend (18 Uhr/Dietmar-Hopp-Stadion) eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Pfingstmontag verschaffen. Wie stark ist der Gegner? Worauf kommt es an? TSG-Trainer Matthias Kaltenbach hat das Wort.
> Matthias Kaltenbach über die Stärken seiner Mannschaft: "Wir sind in erster Linie sehr konstant. Das ist ungewöhnlich, vor allem in der Südstaffel. Wir haben nicht nur fußballerische Qualität. Die Mannschaft hat einen sehr starken Charakter. Sie hat sich auch von Rückschlägen wie schweren Verletzungen von Leistungsträgern und Stammspielern nicht aus der Bahn werfen lassen und nie locker gelassen. Die Jetzt-erst-recht-Mentalität, diese Siegermentalität, ist schon sehr ausgeprägt. Manchmal hatten wir sicherlich auch Spielglück."
> Über Werder Bremen: "Bremen ist eine sehr gute Mannschaft, die im Norden die Liga dominiert hat und vor Wolfsburg Meister geworden ist. Wolfsburg hat im Vergleich zu Bremen die sicherlich besser besetzte Mannschaft, was die Einzelspieler betrifft. Bremen hat eine unheimlich geschlossene Mannschaft. Sie haben mit Johannes Eggestein natürlich einen herausragenden Akteur, der über 30 Tore erzielt in diesem Jahrgang. Die Bremer spielen sehr solide, jeder zeigt für den anderen extrem hohen Einsatz - und haben dann vorne einen, der den Unterschied ausmacht. Da müssen wir höllisch aufpassen."
> Über die Teilnahme an der Finalrunde zur deutschen Meisterschaft: "Für mich ist es ein absolutes Highlight in meiner Trainerkarriere. Ich habe das schon in den letzten Jahren genossen, als ich nicht so im Vordergrund stand, und bin gespannt, wie es jetzt wird. Flutlichtspiele sind einfach geil."
> Über das Verletzungspech: "Wir konnten eigentlich nie mit der besten Elf spielen, es sind permanent drei Topspieler ausgefallen. Das Gute ist: Die Spieler, die an elf, 18 oder 20 positioniert sind, treiben die Mannschaft, wie sie ins Training kommen, an. Die schwere Verletzung von Patrick Kapp war ein Schicksalsschlag. Da ist die Mannschaft noch stärker zusammengewachsen."
> Über die Durchlässigkeit zu den Profi-Fußballern von "Hoffe": "Man hat gesehen, dass wir trotz der schwierigen Tabellensituation bei den Profis frech genug sind, um junge Spieler wie Philipp Ochs reinzuschmeißen. Das kann natürlich immer noch schneller gehen. Das entscheiden die Jungs auch für sich. Indem sie nicht nur immer fleißig mittrainieren, sondern auch klar bleiben in der Birne und sich nicht über andere Menschen stellen wollen."
> Über Philipp Ochs: "Ich glaube, dass er für unsere jungen Spieler ein Vorbild ist. Es hätte keiner gedacht, dass es so schnell geht. Dass er die Voraussetzungen mitbringt, das war schon abzusehen. Er war fester Bestandteil jeglicher Junioren-Nationalmannschaften. Da denkt der eine oder andere auch: Mein Werdegang ist ähnlich. Vielleicht habe ich ja auch die Möglichkeit. Die Jungs können sich an ihm schon ein Beispiel nehmen."
> Über die Akademie in Hoffenheim: "Auf die jetzigen und die kommenden Jahrgänge können wir uns richtig freuen. Die anderen Vereine weniger. Ich denke, dass die TSG im U19-Bereich in den nächsten Jahren immer unter den Top-Drei bundesweit stehen wird - genau so, wie wir es uns vor ein paar Jahren auf die Fahnen geschrieben haben. Es ist schön, dass die Jungen schon mit 11, 12 bei uns sind. Das macht die Sache einfacher. Wir wollen uns trotzdem immer weiter- und weiterentwickeln."
> Über die Unterschiede zwischen der letztjährigen und der diesjährigen U19: "Letztes Jahr hatten wir mehrere Zockertypen. Die haben wir jetzt in der Häufigkeit nicht. Überragende Einzelspiele wie Philipp Ochs haben da schon den Unterschied gemacht. Wir hatten letztes Jahr eine talentierte Mannschaft, die haben wir dieses Jahr auch. Und sie hat es absolut verdient hat, so weit vorne zu sein. Ich glaube, dass wir aus dieser Mannschaft Spieler in der 1., 2. und 3. Liga wiederfinden werden."