Schreuder und Bosz - das Duell der Gleichgesinnten
Die Gemeinsamkeiten der Niederländer beschränken sich aber keineswegs nur aufs Optische

Zuzenhausen. (cof) Kahlköpfig, mit verschränkten Armen und ein wenig grimmig dreinblickend. So kennt man Alfred Schreuder an der Seitenlinie. So kennt man aber auch sein heutiges Gegenüber, Peter Bosz, den Trainer der "Werkself". Die Gemeinsamkeiten der Niederländer beschränken sich aber keineswegs nur aufs Optische.
Als Spieler standen sie zusammen für Feyenoord Rotterdam und NAC Breda auf dem Feld, bis heute sind sie befreundet. Als Trainer verbindet sie die Spielphilosophie: "Voetbal totaal". Wohl auf alle Zeit mit Ajax Amsterdam und dem Namen Johan Cruyff verbunden, steht sie für technisch hochwertigen und laufintensiven Offensivfußball.

2016, Bosz trainierte damals den israelischen Rekordmeister Maccabi Tel Aviv, traf er "El Salvador", den Erlöser, wie die Anhänger des FC Barcelona Cruyff bis heute nennen. "Ich habe eigentlich nur zugehört und dabei so viel gelernt, dass es für die nächsten zehn Jahre reicht", berichtete Bosz über das Treffen.
Schreuder hingegen war als Co-Trainer mitverantwortlich für die begeisternde Ajax-Mannschaft der vergangenen Saison, die die Champions League aufmischte. Nach Siegen über Real Madrid und Juventus Turin sollte erst im Halbfinale gegen Tottenham Hotspur Schluss sein. Am Ende stand immerhin das Double aus Meisterschaft und Pokal.
Und so mutmaßte Dietmar Hopp vor der Saison, Schreuder habe "bereits bewiesen, dass er für einen Fußball steht, der auch die TSG Hoffenheim auszeichnet: mutig, frisch, offensiv.
Doch bislang sind die Auftritte "Hoffes", trotz bereits 30 Punkten, meist eher bieder und unterkühlt. Im Hinspiel gab es ein 0:0 – ein Ergebnis, das so gar nicht dem "Voetbal totaal" entspricht.