Erst gegen Freiburg, dann gegen Guardiola
TSG trifft in der Champions League auf Manchester City, Schachtjor Donezk und Olympique Lyon

Ruhig Blut: Julian Nagelsmann. Foto: APF
Von Achim Wittich
Zuzenhausen. Um kurz vor 19 Uhr gestern Abend war klar, gegen wen die TSG 1899 Hoffenheim bei ihrer Champions-League-Premiere antreten muss. Der englische Meister Manchester City mit Startrainer Pep Guardiola, Titelträger Schachtjor Donezk aus der Ukraine und die Franzosen von Olympique Lyon sind die Gruppengegner bei der Premiere des Kraichgau-Klubs im europäischen Adelshaus. Das ergab die Auslosung im Grimaldi Forum von Monaco.
"Eine ganz ganz große Herausforderung mit Manchester City. Das ist einer der absoluten Topfavoriten auf den Titel. Und zwei Gegner, wo wir uns durchaus was ausrechnen. Wir treten an, um die Gruppenphase zu überstehen", sagte Hoffenheims Sportdirektor Alexander Rosen in einer ersten Stellungnahme im Fürstentum.

Der mit Titeln dekorierte Pep Guardiola. Foto: dpa
Trainer Julian Nagelsmann kommentierte die Loswahl gelassen: "Es ist eine interessante Gruppe für uns. Manchester City ist ein brutales Brett, aber ich habe mir eine Topmannschaft gewünscht. Lyon hat auch immer gute Spieler, sie hatten auch schon große Erfolge. Donezk hat eine Mannschaft gespickt voller Brasilianer, die sehr gut zocken können. Ich bin ganz zufrieden mit der Auslosung. In der Champions League sind wir erst einmal Underdog, trotzdem ist in der Gruppe schon was möglich. Wir wollen besser durch die Gruppenphase kommen, als wir es in der Europa League gemacht haben. Das ist unser Ziel." Die Gruppenphase beginnt am 18./19. September.
Doch bevor es im internationalen Elitekreis für den Champions-League-Neuling zur Sache geht, steht die Bewältigung des Bundesliga-Alltags auf dem Terminkalender. Morgen um 15.30 Uhr (live auf Sky) kommt es zum Derby gegen den SC Freiburg in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena. Im ersten Heimspiel der noch jungen Saison möchte sich die TSG dabei natürlich mit einem Sieg in die Länderspielpause verabschieden.
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Nagelsmann glaubt, dass sich die Breisgauer "schon ein bisschen verstärkt haben" und erinnert an die letzte Spielzeit. In Freiburg kassierte 1899 eine 2:3-Niederlage, zu Hause mussten sich kapitän Kevin Vogt und seine Kollegen mit einem 1:1 begnügen.
"Wir haben uns damals die Butter vom Brot nehmen lassen", erinnert sich Nagelsmann ungern zurück und geht diesmal fest davon aus, dass seine Mannschaft mit einem "positiven Ergebnis" in die Liga-Unterbrechung geht.
Auf Andrej Kramaric kann er dabei allerdings wohl - zumindest von Beginn an - noch nicht setzen. Der kroatische Vize-Weltmeister hatte bis zum Donnerstag nach seiner Innenbandverletzung erst zwei Trainingseinheiten absolviert. "Vielleicht" wird er im Kader stehen. "Er ist jetzt weitestgehend schmerzfrei, doch wir müssen abwägen, ob ein Einsatz sinnvoll für das Team ist", meinte Nagelsmann zu einem eventuellen Einsatz des Angreifers.
Auch Benjamin Hübner wird weiter fehlen. Die Situation des Innenverteidigers bezeichnet der "Hoffe"-Coach gar als "echt dramatisch für den Jungen". Hübner wurde mittlerweile medizinisch auf den Kopf gestellt, es bleibt bei ihm bei der Diagnose "Gehirnerschütterung.
Der Leistungsträger durfte zwischenzeitlich nicht einmal lesen, fernsehen oder mit dem Handy hantieren. Immerhin geht es ihm seit einigen Tagen etwas besser. Nageklsmann: "An Fußball ist aber noch nicht zu denken."
Der Erfolgscoach bestätigte, dass die Hoffenheimer sehr an einer Verpflichtung des 18 Jahre alten Reiss Nelson vom englischen Premier-League-Club FC Arsenal interessiert sind. Es seien noch "letzte Details zu klären", so Nagelsmann. Das Talent ist offensiv sehr variabel einsetzbar und soll zunächst ausgeliehen werden. "Hoffe" verstärkt sich rechtzeitig zum Start in der Königsklasse europäisch.