Kaum vom Ball zu trennen: Gianluca Korte kehrt an die alte Wirkungsstätte zurück. F: vaf
Von Daniel Hund
Heidelberg. Wie heißt es doch so schön, die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Und so darf man eigentlich auch den SV Waldhof noch nicht abschreiben, wenn es um den Aufstiegskampf in der Dritten Liga geht. Doch ganz ehrlich: Würde den Blau-Schwarzen tatsächlich noch der Sprung in die Zweite Liga gelingen, wäre das ein Fußball-Wunder. Fünf Punkte liegen die Mannheimer als Tabellen-Achter hinter dem Relegationsplatz. Zwei Spieltage vor dem Saisonende gleicht das einem Himmelfahrtskommando.
Am Mittwoch, ab 19 Uhr, soll das ausgeblendet werden. Dann gastiert die Mannschaft von Trainer Bernhard Trares, 54, bei Eintracht Braunschweig. Beide Klubs pflegen untereinander eine lange Fan-Freundschaft. Am Mittwoch wird’s aber ordentlich zur Sache gehen. Denn der Gegner ist noch dick drin im Aufstiegsrennen. Die Eintracht rangiert mit 61 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Da Spitzenreiter FC Bayern II nicht hoch darf, ist man eigentlich sogar Zweiter und hat den Aufstieg dicht vor Augen. Einen großen Anteil am Höhenflug der "Löwen" hat Martin Kobylanski, 26. Der Pole hat in dieser Saison bereits 16 Treffer auf dem Konto.
Kobylanski, da war doch mal was? Da war sogar richtig viel. Vater Andrzey spielte von 1995 bis 1997 für den SV Waldhof. 16 Tore in 55 Spielen machen ihn bis heute unvergessen.
Für Gianluca Korte, 29, wird es am Mittwoch eine Reise in die Vergangenheit. 2011 hatte der Wirbelwind der Waldhöfer in Braunschweig seine Profi-Laufbahn begonnen. Bei seinem Ex-Klub erwartet Korte Schwerstarbeit: "Nach dem Re-Start haben die Braunschweiger viele Punkte geholt", sagt er. "Wir wissen aber auch, dass wir die Qualität haben, dort etwas mitzunehmen und werden uns gut auf den Gegner einstellen."
Weniger gute Neuigkeiten gibt es über seinen Bruder Raffael zu berichten. Im Gespräch mit der Bild-Zeitung kündigte er sein Karriereende an. Anhaltende Knie-Probleme, die mittlerweile drei Operationen nach sich gezogen haben, zwingen ihn dazu. Mit 29!
Trares wird nach seiner Sperre gegen Münster wieder auf der Bank Platz nehmen. Ob er das in der neuen Saison auch tun wird, ist noch nicht geklärt. Ein neues Arbeitspapier hat er bereits vorliegen – die Unterschrift fehlt noch. Trares soll zögern, weil er zuvor wissen will, wie es mit dem SVW weitergeht. Wie sehen die Ziele aus? Wie hoch wird der Etat sein?
Entwarnung gab es gestern von Timo Königsmann. Der Torhüter, der sich gegen Münster verletzt hatte, konnte am Montag wieder voll mittrainieren.