Von Daniel Hund
Heidelberg. Der SV Waldhof gleicht momentan einer Wundertüte, ihn sportlich einzuschätzen, ist schwierig. Am Samstag steigt endlich der erste Härtetest. Der SVW testet den Karlsruher SC, der eine Etage höher, in der Zweiten Liga am Ball ist. Die RNZ sprach mit Patrick Glöckner, dem Trainer der Blau-Schwarzen.
Patrick Glöckner, der erste Test gegen eine höherklassige Mannschaft steht an. Solche Spiele sind wichtig, oder?
Absolut. Gerade in solchen Spielen können wir sehen, wie weit wir sind. Da wird sich zeigen, was schon gut klappt und wo wir uns noch verbessern müssen.
Mit welchem Gefühl gehen Sie in so eine Begegnung. Schwingt da auch etwas Angst vor einem Dämpfer mit?
Nein, wir befinden uns in der Vorbereitung. Wir haben viele neue Spieler, sind deshalb auch noch nicht eingespielt und gefestigt. Da überwiegt bei so einem Spiel die Freude. Die Erkenntnisse, die sich daraus ergeben, sind sehr wertvoll. Danach können wir alles genau analysieren und besprechen. Leider sind wir selbst personell noch nicht breit genug aufgestellt, um solche Spiele im Training auch selbst simulieren zu können.
Getestet wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit. War das der Wunsch beider Mannschaften?
Ja. Für beide Vereine geht es bald mit der Saison und dem DFB-Pokal los. Es geht auch darum, gewisse Dinge auszuprobieren und da lässt man sich nicht gerne in die Karten schauen.
Es sind zwei Spiele über 90 Minuten geplant. Wie läuft das ab?
Der Plan waren zwei Testspiele am Samstag, das stimmt. Aber wir haben ein Spiel abgesagt. Was mit unserem Kader zusammenhängt. Er ist noch zu dünn. Wir können keine zwei Mannschaften stellen.
Wie läuft es bei den Verletzten Spielern um Max Christiansen, Jesper Verlaat und Marco Schuster?
Max hat am Mittwoch erstmals nach seiner Schnittwunde im Fuß wieder mittrainiert. Das hat geklappt. Jesper wird am Freitag ins Training einsteigen und Marco Schuster am kommenden Montag.
Sie sprechen es immer wieder an: Noch ist der Kader zu dünn. Wird man da als Trainer nervös?
Nein, ich kenne das Fußball-Geschäft gut. Daher weiß ich, dass die späteren Entscheidungen oft die besseren sind. Wir haben einige Gespräche geführt und warten jetzt auf die Entscheidungen der Spieler und schauen, wer vielleicht noch auf den Markt kommt. Wir werden unsere Spieler schon bekommen.
Vor allem ein Stürmer wird händeringend gesucht. Wie sieht denn der perfekte Stürmer für Sie aus?
Der perfekte Stürmer ist der, der die Tore macht (lacht). Es gibt da keine speziellen Vorgaben, die er erfüllen muss. Er soll zu uns und zu unserem System passen. Es soll jemand sein, der Tore garantiert. Denn wir haben im Angriff viel Qualität verloren.
Sie sind jetzt seit ein paar Wochen am Alsenweg als Trainer im Einsatz. Wie haben Sie sich denn eingelebt? Der Dialekt ist knifflig, oder?
Ja, schon ein bisschen, aber ich kann klar sagen, dass ich alles verstehe (lacht). Mir gefällt es und ich habe mich gut eingelebt. Jetzt hoffen wir, dass auch der sportliche Erfolg dazu kommt, der ist wichtig, wenn man sich richtig einleben will. Seit dem 1. September habe ich eine Wohnung gemietet, die ich in Kürze beziehen werde.