Erzielt Kevin Koffi (l.) gegen Duisburg sein erstes Tor in der Dritten Liga? Zuletzt hat der Neuzugang des SV Waldhof zweimal im Pokal getroffen. Foto: vaf
Von Ronny Ding
Mannheim. Am Sonntagmittag heizt die Heavy-Metal-Band "Metallica" ihren Fans bei ihrem Open-Air-Konzert auf dem Maimarktgelände ein. Zuvor will der SV Waldhof ab 13 Uhr im nicht weit entfernten Carl-Benz-Stadion die "Zebras" vom MSV Duisburg in die Schranken weisen. "Da wird auf dem Platz bestimmt etwas passieren. Es wird sicher ein spannendes Spiel. Für die Zuschauer lohnt es sich also, am Sonntag zu kommen", rührt Bernhard Trares kräftig die Werbetrommel.
Die Vorfreude ist nicht nur beim Bensheimer groß, auch die Fans sind heiß auf das Spitzenspiel des Tabellenfünften gegen den Zweiten, rund 9000 Karten waren am Freitagvormittag für das Aufeinandertreffen gegen den MSV bereits verkauft.
Der SVW-Coach erwartet zwei Mannschaften mit einer fast identischen Spielidee, also viel Offensivdrang. Dass die Duisburger trotz ihrer sieben Neuzugänge in der Startelf schon so gut harmonieren, dafür zollt Trares dem Gast Respekt. Die Mischung stimme beim MSV mit regional verwurzelten jungen Spielern und einigen Routiniers wie Marvin Compper und Moritz Stoppelkamp. Letzterer hat schon sieben Mal eingenetzt und damit jedes zweite MSV-Tor erzielt. Für Waldhof spricht die stärkste Defensive der Liga (nur drei Gegentreffer).
Die Abwehr steht, die größten Sorgen im Kader macht Trares derzeit Mohamed Gouaida. Die aus Sandhausen verpflichtete Offensivkraft zog sich in der Sommerpause beim Krafttraining einen Muskelfaserriss zu und verletzte sich beim Kurzeinsatz in Magdeburg erneut. Bislang konnte der 26-jährige Tunesier das Training noch nicht wieder aufnehmen.
Selbst wenn auch noch Gianluca Korte (Pferdekuss aus dem Jena-Spiel) ausfallen sollte, jammert Trares aber nicht. "Da gibt es viele Möglichkeiten und Optionen", sieht er seinen Kader breit genug aufgestellt. Wichtig war für den 54-Jährigen deshalb auch das Pokalspiel in Gommersdorf unter der Woche, in dem zahlreiche Akteure Spielpraxis bekamen, die zuletzt nicht erste Wahl waren, wie zum Beispiel Kevin Koffi. "Ihm fehlt in der Liga noch ein Erfolgserlebnis. Deshalb war es gut für ihn, dass er jetzt im Pokal zweimal getroffen hat", hofft Trares, dass es in der Liga bald auch das erste Tor des letztjährigen Schützenkönigs der Regionalliga Südwest zu bejubeln gibt.
Fest gesetzt in seinem Team ist dagegen Marco Schuster. Der Donauschwabe kam vor zwei Jahren von der U23 des FC Augsburg nach Mannheim, der frühere Waldhof- und Nationalspieler Christian Wörns soll den Tipp gegeben haben. In den ersten drei Monaten kurierte der 23-Jährige noch einen Kreuzbandriss aus, mit Arbeitsbeginn von Coach Trares im Januar 2018 war der Defensivallrounder topfit und hat seitdem fast alle Spiele bestritten. Die Verpflichtung hat sich für beide Seiten längst gerechnet.
"Duisburg hat vor allem im Offensivbereich eine hohe Qualität. Wenn es bei unserer Mannschaft aber jedem gelingt, volle 100 Prozent der Leistung abzurufen, kann man gegen jede Mannschaft gewinnen. Wir werden uns sicher nicht verstecken", verspricht Schuster.
Am Freitag gab der SV Waldhof auch bekannt, dass sich die Wege des Clubs mit ihrem 21-jährigen Flügelstürmer Sinisa Sprecakovic trennen werden. "Sinisa möchte mehr Spielpraxis. Diese konnten wir ihm bei uns nicht garantieren, deshalb ist die einvernehmliche Trennung für beide Seiten die beste Lösung", erklärte dazu der Sportliche Leiter Jochen Kientz in einer Mitteilung.
Update: Freitag, 23. August 2019, 18.44 Uhr
Mannheim. (dpa-lsw) Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim möchte seine Serie von saisonübergreifend 27 Ligaspielen ohne Niederlage ausbauen und am Sonntag (13 Uhr) möglichst gegen den MSV Duisburg gewinnen. Der Aufsteiger erwartet zu dem Spitzenspiel Fünfter gegen Zweiter mehr als 10.000 Zuschauer, knapp 9000 Tickets wurden bereits im Vorfeld der Begegnung abgesetzt. Unsicher ist das Mitwirken von Gianluca Korte. Der offensive Mittelfeldspieler, der zwei Treffer in der Liga erzielte, plagt sich mit einem Bluterguss am Knie herum und konnte bislang nicht trainieren.
Ob mit oder ohne Korte - die Mannheimer strotzen nach dem guten Start in die neue Liga vor Selbstvertrauen. "Es dürfte sich für jeden Zuschauer lohnen, am Sonntag zu kommen", sagte Waldhof-Trainer Bernhard Trares: "Auf dem Rasen wird einiges passieren."
Der 54-Jährige erwartet ein gutes Fußballspiel, da beide Mannschaften einen ähnlichen offensiv ausgerichteten Spielstil haben. "Duisburg hat eine tolle Mannschaft, aber wir haben auch ein tolles Team." Duisburg hat vier von fünf Ligaspielen gewonnen und nur gegen Tabellenführer FC Ingolstadt verloren.