SV Waldhof

Mannheim empfängt Drittliga-Spitzenreiter Saarbrücken zum Derby

Bloß nicht verstecken! - Saghiri und Kapitän Seegert unklar

04.12.2020 UPDATE: 05.12.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden
Einsatz fraglich: Waldhof-Kapitän Marcel Seegert ist am Donnerstag im Training umgeknickt. Foto: vaf

Von Daniel Hund

Mannheim. Die Laune hätte besser sein können. Patrick Glöckner, der Trainer des SV Waldhof, lächelte zwar, als er am Freitagvormittag auf der Spieltags-Pressekonferenz aufkreuzte, doch sein Lächeln wirkte aufgesetzt, leicht gequält. Warum? Na, weil er gleich zwei schlechte Nachrichten im Gepäck hatte. Die erste: Hamza Saghiri (Bänderriss im Knöchel) und Kapitän Marcel Seegert (Kapselverletzung) mussten unter der Woche das Training abbrechen. Die zweite: Noch ist unklar, ob sie am Samstag, ab 14 Uhr, im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken auflaufen können.

Stimmt, ausgerechnet gegen Saarbrücken, den Spitzenreiter, den Traditionsklub aus der Nachbarschaft. "Bei beiden müssen wir das Abschlusstraining abwarten", sagt Glöckner. Sichtlich verärgert war er: "Wir hatten frühzeitig darauf hingewiesen, dass die Platzbedingungen sehr schlecht sind und dass sie in Richtung Winter noch schlechter werden. Jetzt sind wir zweimal auf die Schnauze geflogen."

Zum besseren Verständnis: Die beiden Trainingsplätze am Alsenweg gehören der Stadt Mannheim, die somit auch für die Rasenpflege verantwortlich ist – dieser Aufgabe aber nur unzureichend nach kommt. Das Geläuf ist tief, holprig, voller Löcher. Der Schneefall tat sein Übriges. Gerne würde der SVW die Platzpflege in Eigenregie übernehmen, darf das aber nicht.

Genug geärgert, zurück zum Derby, das im Corona-Zeitalter ohne Zuschauer stattfindet. Ist es da überhaupt noch ein Vorteil zuhause zu spielen, wollte die RNZ wissen? Glöckner zuckt mit den Schultern: "Der einzige wirkliche Vorteil ist, dass die lange Anreise wegfällt. Die Fans, die dich nach vorne peitschen, fehlen natürlich." Heiß ist man trotzdem. Man wisse, dass die Anhänger am Fernseher dabei seien, die Daumen drücken und mitfiebern, sagt Glöckner.

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Saarbrücken hat er genau studiert, kennt Stärken und Schwächen. Aufpassen muss der Waldhof vor allem auf die Offensiv-Power des Aufsteigers. 24 Tore haben die Saarländer erzielt. Besser ist niemand in der Dritten Liga. Glöckner spricht von Spielern, die eine "unglaubliche Torgefahr" ausstrahlen. Hinten kompakt stehen, nichts zulassen, lautet deshalb die blau-schwarze Devise. Und ganz wichtig: Bloß nicht verstecken! "Wir", sagt Glöckner mit breiter Brust, "wir werden auf unser Spiel nach vorne pochen, aggressiv und mutig auftreten."

Dass der Gegner, der seit sechs Spielen nicht mehr verloren hat, als Aufsteiger ganz oben in der Tabelle steht, überrascht Glöckner nicht. "Das ist eine eingespielte Mannschaft", sagt der 44-Jährige. Das sei immer ein Vorteil, was man in der Vorsaison auch am Beispiel des SV Waldhof gesehen hätte.

Einer, der Glöckner wertvolle Tipps geben kann, ist Gillian Jurcher, 23, der Neu-Waldhöfer und Ex-Saarbrücker. Für den FCS hat er in den letzten beiden Jahren 58 Spiele und 25 Tore gemacht. In Mannheim ist er bislang nur Ergänzungsspieler, wird eingewechselt, um in der Schlussphase nochmals Impulse in vorderster Front zu setzen. Ein Tor sprang dabei bislang heraus. "Gilli ist ein hervorragender Fußballer", sagt der Trainer und schiebt fast entschuldigend hinterher: "Er hat eben lange nicht gespielt, wir müssen ihn körperlich erst wieder etwas aufbauen." Glöckner schmunzelt: "Ich bin froh, dass er bei uns spielt und nicht in Saarbrücken."

Wer weiß, vielleicht ist es genau er, der am Samstag den Unterschied macht. Gegen die alten Kollegen trifft man bekanntlich besonders gern.

Info: Das Nachholspiel des SV Waldhof beim VfB Lübeck findet am 13. Januar 2021, ab 19 Uhr, statt.

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