Augen auf, Ohren zu: Dominik Martinovic bejubelte seinen Treffer in Lübeck ausgelassen. Foto: PIX
Lübeck. (rodi) Der Befreiungsschlag ist gelungen. Dank eines Treffers von Dominik Martinovic gewann der SV Waldhof Mannheim beim VfB Lübeck das Nachholspiel vom 13. Spieltag der 3. Liga mit 1:0 (1:0). Damit verschaffen sich die Mannheimer wieder Luft nach unten und rücken auf den zwölften Tabellenplatz vor.
"Es war das Spiel, das wir erwartet hatten mit einem unwahrscheinlich schweren Boden. Wir wollten Kampf und Leidenschaft entgegensetzen. Spielerische Elemente waren heute eher nebensächlich", freute sich Trainer Patrick Glöckner nach dem Abpfiff über eine gelungene Auswärtsfahrt.
Optimale Bedingungen für Fußballspieler sehen wahrlich anders aus. Den starken Wind, der im Laufe des Tages von der Ostsee herüberzog, hatte der Wetterdienst schon vorher angekündigt. Auf dem Platz war aber auch kaum Kombinationsfußball möglich, zu tief und nass war das schwer bespielbare Geläuf im Stadion "An der Lohmühle". Dazu spielte mit Lübeck nach sechs sieglosen Spielen und dem SV Waldhof, vier Partien ohne dreifachen Punktgewinn, keines der beiden Teams mit viel Selbstvertrauen. Also war von Beginn an Kampf und Einsatz gefragt.
Und den zeigte die Glöckner-Elf. Der Coach reagierte mit seiner geänderten Aufstellung gegenüber der Verl-Partie. Nur eine Veränderung nahm er vor, aber die hatte es in sich: Marco Schuster gab nach seiner auskurierten Operation an der Leiste sein Saison-Debüt, er ersetzte Rafael Garcia. Mit Schuster kam wieder mehr Stabilität in die Defensivabteilung und der 25-Jährige war es auch, der nach der Vorlage von Anton Donkor mit viel Gefühl den Ball auf Martinovic legte, der den Angriff mit seinem siebten Saisontreffer vollendete (25.).
Die Lübecker agierten in der Folge über weite Strecken hilflos. Für Waldhof-Keeper Timo Königsmann, der – wie zuvor angekündigt – den Vorzug vor Geburtstagskind Jan-Christoph Bartels erhielt, gab es daher wenig Arbeit. Immer wieder versuchten die Lübecker mit langen und weiten Bällen das Mittelfeld zu überspringen, doch das gegnerische Tor brachten die Norddeutschen fast nie in Gefahr.
Auch nach der Halbzeit konnten die Lübecker kaum Torgefahr erzeugen. Die gefährlichste Chance vergab auf der Gegenseite Joseph Boyamba, der für den angeschlagenen Torschützen ab der 50. Minute auf dem Feld stand. Sein Fallrückzieher verfehlte das Ziel knapp (73.).
Nur noch einmal wurde es für den SVW brenzlig. Yannick Deichmann verfehlte mit seinem Abschluss das Tor nur knapp (83.). Mehr kam vom VfB nicht. "Wichtig ist, dass man ein Tor macht und hinten die Null steht. Es war das erwartet eklige Spiel, da kommt es darauf an, dass wir defensiv und offensiv auf 100 Prozent kommen. Und das haben wir gemacht", meinte Siegtorschütze Martinovic.
Nach dem Abpfiff ging es für das SVW-Team schnell in den aufgeheizten Bus und zurück in die Heimat. Schon am Sonntag um 13 Uhr muss der SV Waldhof Mannheim erneut auswärts antreten, dann beim KFC Uerdingen.
VfB Lübeck: Raeder – Riedel, Gruppe, Okungbowa, Steinwender, Mende (76. Röser), Boland, Thiel, Deichmann, Ramaj (65. Zehir), Benyamina
SV Waldhof: Königsmann – Gohlke, Seegert, Hofrath, Costly, Schuster, Saghiri, Donkor, Gouaida (90.+1 Just), Ferati (84. Osei Kwadwo), Martinovic (50. Boyamba)
Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg)
Tor: 0:1 Martinovic (25.)