Stark am Ball: Arianit Ferati könnte gegen Unterhaching den Unterschied machen. F: vaf
Von Daniel Hund
Mannheim. 0:5. Komplett chancenlos. Total von der Rolle. Nein, der letzte Samstag war für den SV Waldhof kein schöner, sondern einer zum Vergessen. Bei 1860 München, im altehrwürdigen Grünwalder Stadion, wurden die Blau-Schwarzen vorgeführt, teilweise hergespielt wie eine Schüler-Mannschaft. Weiter geht es für die Mannheimer schon am Dienstag. Ab 19 Uhr gastiert die SpVgg Unterhaching im Carl-Benz-Stadion.
Eigentlich gut. So kann man schnell wieder aufstehen, sich rehabilitieren. Aber auch nur eigentlich. Denn so langsam aber sicher fehlt das Personal zum Aufstehen. Wäre es da vielleicht gar nicht so schlecht gewesen, wenn der Knallhart-Lockdown auch die Dritte Liga gestoppt hätte?
Patrick Glöckner, 44, der Trainer der Waldhöfer, sagt nein: "Jeder Spieler wartet auf seine Chance. Man kann das Ganze also auch positiv sehen." Er sagt aber auch: "Trotzdem dürfen wir bei 1860 natürlich keine fünf Gegentore bekommen."
Auch ihn scheint die Pleite unterbewusst noch zu beschäftigen. Doch Glöckner blickt voraus, konzentriert sich voll auf Haching. Und das ist gut so. Denn da reist ein gefährlicher Gegner an. Auch der 1. FC Kaiserslautern bekam das zuletzt zu spüren. Die "Roten Teufel" kassierten in Unterhaching eine 0:2-Niederlage. "Starke Offensive, breite Brust, guter Lauf" – so umschreibt Glöckner die SpVgg.
Klar ist: Bis auf Arianit Ferati, der seine Gelbsperre abgesessen hat, kommen keine weiteren Alternativen hinzu. Manch einer hatte vielleicht auf Max Christiansen gehofft, doch der wird noch eine Weile fehlen. Eine genaue Diagnose steht noch immer aus, laut Glöckner deutet aber einiges auf einen Muskelfaseriss im Oberschenkel hin. "Max wird uns wohl leider noch vier bis sechs Wochen nicht zur Verfügung stehen", stellt Glöckner klar.
Lichtblick Ferati. Er ist einer, der das Zeug dazu hat, die Offensive zu beleben. Mal einen Ball zu halten, ihn zielsicher in die Schnittstellen zu passen oder einfach unter die gegnerische Latte zu zimmern.
Und die anderen? Die dürften heiß sein und auf eine sofortige Wiedergutmachung brennen. Erwartet Glöckner gar eine Reaktion auf die Schmach von München? Nicht wirklich. Er nimmt seine "Buwe" in Schutz: "Jeder will immer seine beste Leistung bringen, aber es gibt eben so Tage, an denen läufst du nur hinterher." Und weiter: "Du brauchst in dieser Liga, die total ausgeglichen ist, an jedem Spieltag hundert Prozent."
Die Langzeitverletzten Marco Schuster und Dorian Diring, die beiden Mittelfeld-Antreiber des SVW, sind von den hundert Prozent noch weit entfernt. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels. Schuster ist bereits wieder voll im Lauftraining und auch Diring wird nach RNZ-Informationen in Kürze wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
Beide werden im Januar wieder Optionen sein. Genau wie Stürmer Anthony Roczen, der im Sommer aus Magdeburg kam.