Augen auf, Ohren zu: Dominik Martinovic bejubelte seinen Treffer in Lübeck ausgelassen. Foto: PIX
Von Ronny Ding
Mannheim. Der Auftakt in die Serie von vier Auswärtsspielen in Folge hätte in Lübeck für den SV Waldhof nicht besser laufen können. "Siege tun immer gut, gerade wenn man eine Serie vor der Winterpause hatte, die etwas in die falsche Richtung ging", fiel nicht nur Trainer Patrick Glöckner mindestens ein Stein vom Herzen. "Die ganze Mannschaft als Abwehrkollektiv in der Defensivbewegung hat hinten die Null gehalten. Es war schön, dass wir uns endlich mal belohnen konnten", konnte der Coach durchatmen, mit 31 Gegentoren stellt Waldhof aktuell aber immer noch die schwächste Defensivabteilung der 3. Liga.
Nach diesem 1:0-Erfolg am Mittwochabend im hohen Norden wartet nun in Düsseldorf der KFC Uerdingen als nächster Gegner, Anpfiff in der nordrhein-westfälischen Landesmetropole ist am Sonntag um 13 Uhr. Bei den Krefeldern scheinen offenbar demnächst die Lichter auszugehen. Präsident und Investor Michail Ponomarev, der schon vor einigen Wochen erklärte, sein finanzielles Engagement beim KFC zum Saisonende zu beenden, trat in dieser Woche als Präsident offiziell zurück. Die Uerdinger müssen nun bis zum Abgabetermin der Lizenzunterlagen am 1. März einen neuen Investor finden, doch die Chancen stehen derzeit nach allgemeiner Einschätzung schlecht. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Club, selbst wenn auf sportlichem Weg der Klassenverbleib gelingt, im nächsten Jahr in der Regionalliga West spielen wird. Auch eine mögliche Insolvenz steht im Raum.
Wie das Team um Trainer Stefan Krämer auf diese Hiobsbotschaften reagieren wird, damit will sich Glöckner nicht weiter befassen. Bis zur Schließung der Transferliste am Ende dieses Monats können die Spieler noch den Verein wechseln und zu erwarten ist, dass sie sich voll reinhängen werden, um sich für neue Arbeitgeber zu empfehlen. So soll Uerdingens Innenverteidiger Stefan Belkov gerüchteweise ein Kandidat beim SV Waldhof sein, Glöckner wollte diese Personalie aber nicht kommentieren. Verkünden konnte er aber, dass sich mit Jan Hendrik Marx, Max Christiansen, Jesper Verlaat und Onur Ünlücifci einige der zuletzt verletzten Spieler im Laufe der kommenden Woche wieder zum Mannschaftstraining zurückmelden werden.
Noch offen ist ein Einsatz von Dominik Martinovic, der sich in Lübeck eine Beckenprellung zuzog. "Hier wird die medizinische Abteilung noch mal Vollgas geben", hofft Glöckner, den Torjäger bis zum Anpfiff rechtzeitig fit zu bekommen. Der vom Ligakonkurrenten Viktoria Köln verpflichtete Marcel Gottschling wird dagegen definitiv schon im Kader der Mannheimer stehen.