Waldhofs Maurice Deville (r.) ist überzeugt: Die Mannschaft hat Qualität den Aufstieg zu schaffen. Foto: vaf
Von Ronny Ding
Mannheim. (rodi) Die quälend lange Pause und damit verbunden die Ungewissheit hat ein Ende. Erstmalig seit dem letzten Spiel am 7. März rollt für den Drittligisten SV Waldhof am Samstag um 14 Uhr gegen den KFC Uerdingen (live in Fernsehen bei WDR 3) wieder der Ball und dies allen Widerständen mancher Clubs zum Trotz. Zu den Vereinen, die gegen eine Fortsetzung der Saison waren, gehören auch die Waldhöfer. Es wäre auch zu schön gewesen, als derzeitiger Tabellenzweiter bei einem vorzeitigen Saisonende den Durchmarsch in die 2. Bundesliga vorzeitig geschafft zu haben.
Nun soll es in den verbleibenden elf Spieltagen, die die 20 Teams in einer rekordverdächtigen Zeit von nur 36 Tagen absolvieren dürfen, wenn es nach dem DFB geht, möglichst auf dem sportlichen Weg entschieden werden. Für Waldhofs Offensivkraft Maurice Deville ist jedoch klar: "Die Mannschaft hat die Qualität, es auch sportlich zu schaffen", glaubt der luxemburgischen Auswahlspieler fest an eine gute Chance für sein Team im Kampf um den Aufstieg.
So weit will Trainer Bernhard Trares noch nicht vorausschauen und konzentriert sich erst einmal auf den nächsten Gegner. "Uerdingen hat einen fantastischen Kader mit sehr guten Spielern", warnt er vor den Krefeldern. In erster Linie freut sich der Coach aber, dass überhaupt endlich wieder gespielt werden kann und arrangiert sich mit den widrigen Voraussetzungen und Bedingungen. "Die Vorbereitung ist natürlich eine andere als üblich. Wir hatten kein Testspiel, aber wir nehmen es jetzt so an, wie es ist, wir sind Profifußballer", weiß er, dass auch die Konkurrenz vor dem gleichen Dilemma steht.
Auf die Tatsache, dass die einzelnen Vereine zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit dem normalen Mannschaftstraining beginnen konnten, ging Trares nur kurz, aber dafür umso deutlicher ein. "Mit dieser Vorgeschichte fällt es einem extrem schwer, von einem fairen Wettkampf zu sprechen. Tatsache ist aber, dass es jetzt wieder losgeht", meinte er in der erstmalig virtuell durchgeführten Pressekonferenz und wollte sich nicht festlegen, ob man von einem Neustart oder Re-Start sprechen kann. "Beides ist richtig", ließ er wissen.
Wie in den Vorgaben des DFB bestimmt, befinden sich die Mannschaft und das Trainerteam der Blauschwarzen seit dem letzten Sonntag zur Quarantäne in einem Mannheimer Hotel. Mit dem Bus ging es in dieser Woche zum Training und danach wieder zurück in das Hotel. Erst nach dem Uerdingen-Spiel können die Waldhöfer wieder in ihren eigenen Betten schlafen.
Marcel Seegert wird dem SV Waldhof am Samstag fehlen, er brummt nun nach fast drei Monaten seine Sperre aufgrund seiner fünften gelben Karte ab. Markus Scholz ist nach seinem verheilten Kreuzbandriss zwar wieder in das Training eingestiegen, ein Einsatz ist aber vorerst kein Thema. Auf die Langzeitverletzten Dorian Diring, Raffael Korte und Jesse Weißenfels wird Trainer Trares im Saisonendspurt definitiv nicht mehr zurückgreifen können.