Den SV Sandhausen plagen Personalsorgen.Immerhin kehrt Denis Linsmayer nach auskurierter Verletzung zurück. Foto: vaf
Von Claus Weber
Sandhausen. Michael Schiele will den Druck von sich und seiner Mannschaft nehmen. Der Trainer des SV Sandhausen spielt die Bedeutung des Duells beim SSV Jahn Regensburg am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) ganz bewusst herunter. "Nein", sagt er, "ich würde nicht von einem richtungsweisenden Spiel reden."
Dabei sind Kur- und Oberpfälzer in der Zweiten Fußball-Bundesliga Tabellennachbarn. Drei Punkte trennen den SSV (14.) und den SVS (15.) voneinander. Mit einer Niederlage würde Sandhausen die Bayern auf sechs Zähler davonziehen lassen, mit einem Sieg nach Punkten gleichziehen. Schiele beschwichtigt: "Es sind doch noch 19 Partien zu spielen."
Tatsächlich bietet sich Sandhausen die große Chance, einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt zu gehen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Die schwarze Serie von fünf sieglosen Spielen mit 0:17 Toren wurde mit dem 4:0-Heimsieg über Heidenheim eindrucksvoll beendet, das Selbstbewusstsein gestärkt. Die Mannschaft weiß nun, dass und wie sie siegen kann. Mit aggressivem, mutigem, schnellen Spiel – und mit einer konzentrierten Defensivleistung. Endlich spielten die Kurpfälzer gegen Heidenheim mal wieder zu Null, endlich schien sich die Abwehr gefunden zu haben.
Doch ausgerechnet jetzt bereitet die Defensive Sorgen. Aleksandr Zhirov, Tim Kister und Alexander Rossipal mussten in dieser Trainingswoche wegen muskulärer Probleme pausieren. Nur Zhirov scheint in Regensburg ganz sicher wieder auflaufen zu können. Der Russe hat die jüngsten Einheiten komplett mitgemacht. "Bei den anderen müssen wir abwarten", sagte Schiele am Freitag, "wir haben ja noch zwei Tage bis zum Spiel."
Hoffentlich reicht es, denn der Coach hat nicht allzu viele Optionen. Diego Contento, Nikolas Nartey und Robin Scheu fallen fürs Wochenende definitiv aus. Dafür hat Denis Linsmayer seine Verletzung am Hüftbeuger auskuriert und ist ins Training zurückgekehrt.
In Regensburg erwartet die Sandhäuser ein Gegner, bei dem es zuletzt nicht gut lief. In der Liga ist der Jahn seit fünf Spielen ohne Sieg. Er traf dabei allerdings – ähnlich wie Sandhausen – ausschließlich auf Spitzenteams. Im neuen Jahr gab’s Niederlagen beim Hamburger SV (1:3) und gegen den VfL Bochum (0:2).
"Regensburg hatte eine Durststrecke", sagt Schiele, warnt aber vor der Robustheit und der Intensität, mit der die Bayern auftreten. "Das ist eine der Mannschaften, die mit am meisten läuft und sprintet", sagt er.
In Sachen Ab- oder Zugänge hat sich am Hardtwald noch immer nichts getan. Medienberichte über ein Interesse am 23-jährigen Flügelflitzer Jared Khasa vom FC Sion aus der Schweizer Super League dementierte Schiele. "Khasa? Noch nie gehört", meinte der Trainer, schmunzelte aber dabei. Die RNZ fragte bei Mikayil Kabaca nach. "Nichts dran", erklärte auch der Sportliche Leiter, räumte aber ein: "Wir halten Augen und Ohren offen, aber es ist nichts spruchreif. Vielleicht tut sich am Wochenende etwas."
So könnte Sandhausen spielen: Wulle – Röseler, Kister, Zhirov – Diekmeier, Paurevic, Taffertshofer, Rossipal – Biada – Esswein, Keita-Ruel.