In Offenbach war für die SpVgg Neckarelz nichts im Fluss
Ein kurioses Fußballspiel: Kein Strom, kein Druck, kein Punkt

Offenbach/Neckarelz. Es gibt dramatische Fußballspiele, es gibt langweilige, es gibt packende. Und manchmal gibt es Fußballspiele, die sind einfach nur kurios: "Das hat ganz sicher keiner gedacht, dass wir so was etwas erleben", zeigt sich der Präsident der Spvgg Neckarelz, Dr. Thomas Ulmer, am Morgen nach dem denkwürdigen Regionalligaspiel bei den "Kickers" in Offenbach noch immer schwer verwundert. Ein Stromausfall hatte am Mittwochabend am Bieberer Berg dafür gesorgt, dass das Fußballspiel mitsamt Ergebnis (2:0 für den OFC) völlig in den - dunklen - Hintergrund geriet. "Das war schon mehr als grotesk", beschreibt der "Doc" das sonderbare Schauspiel von Offenbach, bis auf das Hauptgebäude und die Umkleiden sei das Stadion komplett ohne Strom gewesen. Ein besondere Note bekommt da natürlich der Umstand, dass die Brust der Offenbacher Regionalligakicker der Schriftzug des regionalen Stromversorgers "Evo" ziert. Manchmal hat Fußball also auch eine gewisse Ironie in sich...
Das zweite Saisonspiel wurde nach Rücksprache mit dem Verband und mit reichlich Verspätung dennoch angepfiffen, wenngleich die Licht- und Sichverhältnisse im Stadion immer düsterer wurden. Müllers Tor in der 34. Minute haben laut Ulmers Einschätzung die meisten im Stadion schon gar nicht mehr gesehen. Auch in der Halbzeit funktionierte noch nichts, nach erneuter Rücksprache mit dem Verband übte man sich in Geduld. "Laut Verband hätten wir bis zu einer Stunde warten sollen", berichtet Ulmer, die Sicherheitskräfte hätten da aber größte Bedenken angemeldet. Nach einer verlängerten Halbzeitpause wurde es schließlich doch noch Licht, es konnte weitergespielt werden.
"Der Spielfluss war dadurch natürlich im Eimer", sagt Ulmer, "bei beiden Teams." Beim Verband hat man zunächst Protest gegen die Spielwertung eingelegt, ob man diesen weiter verfolgen will, ließ Ulmer gestern offen: "Da tauschen wir uns nochmal intern aus." In der zweiten Hälfte präsentierte sich die SpVgg indes in einem besseren Licht.. "Deutlich aktiver" sah SpVgg-Coach Peter Hogen sein Team dann, zu allzu vielen Chancen kam man dennoch nicht. Im Gegenteil: Durch einen Konter fing man sich kurz vor Schluss das 2:0.
"Wir müssen mal wieder spielbestimmend agieren" wünscht sich Hogen nun mit Blick auf die kommende Partie gegen den KSV Hessen Kassel am morgigen Samstag (14 Uhr) im Elzstadion. Mit Licht und Strom sollte es dabei keine Probleme geben: "Es ist ja hell am Samstagmittag", schmunzelt "Doc" Ulmer.