TSG Hoffenheim Frauen gegen München

Bayerns Japanerin Tanikawa tanzt Hoffe-Abwehr aus

Tiki-Taka mit Tanikawa: Nach einer 1:0-Führung verlieren Hoffes Frauen noch mit 1:5 gegen Meister Bayern München

23.11.2025 UPDATE: 23.11.2025 20:30 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Die zuvor selbst gefoulte Valesca Ampoorter bringt die Hoffenheimerinnen per Strafstoß in Führung, aber am Ende stand die TSG gegen die Münchnerinnen auf verlorenem Posten. F: Grün

Von Michael Rappe

Sinsheim. Es waren gleich zwei Serien, die im Bundesligaspiel zwischen der TSG Hoffenheim und dem deutschen Meister Bayern München hielten. In den letzten drei Aufeinandertreffen in Meisterschaft und Pokal war die TSG immer in Führung gegangen. Leider – aus Hoffenheimer Sicht – hielt auch die zweite Serie: Am Ende siegen immer die Bayern.

Mit 5:1 (1:1) setzte sich der souveräne Tabellenführer der Frauenfußball-Bundesliga durch und legte dabei eine Spielweise an den Tag, die haargenau zum Wetter passte. Eiskalt, abgezockt und mit einer Japanerin, die die Hoffenheimer Abwehrspielerinnen wie Slalomstangen umkurvte. Die 20-jährige Momoko Tanikawa war von der TSG-Defensive nicht zu kontrollieren, bereitete das 1:1 von Georgia Stanway vor und erzielte zwei Treffer selbst.

Es war die Premiere von Thomas Johrden als Interimstrainer, es gibt wahrlich leichtere Startgegner als die Bayern. Er entschied sich für eine etwas defensivere Variante mit einer flexiblen Fünferkette, in die sich die sonstige Mittelfeldspielerin Franziska Harsch zurückfallen ließ. In ihrem 150. Bundesligaspiel machte sie ihre Sache vor allem in der ersten Halbzeit gut.

Innenverteidigerin Wiëlle Douma war nach Krankheit rechtzeitig fit geworden, sie, Vanessa Diehm, Lisann Kaut und die allerdings sehr offensive Jill Janssens bildeten die Kette, die die torhungrigen Bayern stoppen sollte.

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Deren Trainer José Barcala rotierte nach dem Champions-League-Spiel am Donnerstag in Paris kräftig. Lea Schüller und Pernille Harder standen gar nicht im Kader, Glodis Viggosdottir, Magdalena Eriksson, Giulia Gwinn und Linda Dallmann saßen nur auf der Bank.

Vor 3340 Zuschauern – das ist die zweithöchste Kulisse bei einem Frauenspiel im Dietmar-Hopp-Stadion – erwischten die Gastgeberinnen einen optimalen Start. Sie waren noch ohne jeden Torschuss, als Valesca Ampoorter in den Strafraum stürmte und von Alara gefoult wurde.

Die gefoulte Spielerin verwandelte selbst rotzfrech in die Tormitte. Hoffenheim agierte mutig und zweikampfstark und hatte zunächst alles im Griff. Außer einer gefährlichen Flanke von Klara Bühl (25.) hatte der Meister offensiv nicht viel zu bieten.

Aus der Ruhe bringen ließ er sich aber nicht. Es ist diese Unterkühltheit, die das Team in Deutschland unangefochten sein lässt. Das ist kein Hurra-Fußball, aber von großer Passsicherheit und technischem Können geprägt. Siehe das 1:1. Tanikawa steckte den Ball technisch herausragend zu Stanway durch, Laura Dick hatte keine Abwehrchance.

Bayern kam etwas auf, doch die Hoffenheimerinnen hielten dagegen und hatten durch Lisann Kaut und Jill Janssens gute Möglichkeiten. Die Schlüsselszene ereignete sich kurz vor der Halbzeit. Kaut, die schon die Gelbe Karte gesehen hatte, foulte Jovana Damnjanovic an der Strafraumgrenze und sah von Schiedsrichterin Riem Hussein Gelb-Rot. Eine harte Entscheidung.

Thomas Johrden beorderte Selina Cerci zur zweiten Halbzeit nach hinten, doch der Druck der Bayern wurde riesengroß. Binnen einer Minute wurde Jill Janssens zur unglücklichen Figur. Erst wehrte sie einen Schuss direkt vor die Füße von Alara ab, wenig später lief sie völlig frei auf Torhüterin Ena Mahmutovic zu, verpasste aber das 2:2.

Die Bayern waren in Überzahl mit ihrem Kombinationsspiel nicht mehr zu stoppen, die Gastgeberinnen kamen kaum noch über die Mittellinie. "Das Spiel gegen den Ball war in der ersten Halbzeit sehr gut", sagte Thomas Johrden im Anschluss, "ich hätte mir mehr kontrollierte Phasen in Ballbesitz gewünscht."


TSG Hoffenheim: Dick – Kaut, Douma, Harsch, Diehm, Janssens (87. Bitzer) – Ampoorter (87. Sinka), Grimm (64. Kössler), Gloning – Cerci (75. Hahn), Steiner (75. Grabowska)

Bayern München: Mahmutovic – Naschenweng, Ballisager, Gilles (75. Viggosdottir), Kett (59. Simon) – Stanway, Tanikawa, Bühl (66. Padilla-Bidas), Caruso, Alara (59. Dallmann) – Damnjanović (66. Dunst)

Zuschauer: 3340

Tore: 1:0 Ampoorter (5.), 1:1 Stanway (30.), 1:2 Alara (49.), 1:3, 1:4 Takinawa (57., 74.), 1:5 Caruso (80.)

Gelb-Rote Karte: Kaut (45.)

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