Europa League-Platz ist das Ziel
Europa, na klar! Hoffe will international spielen und setzt im Bundesliga-Endspurt auf den breiten Kader.

Von Achim Wittich
Sinsheim. Nach zuvor drei Niederlagen hat der 3:1 (2:0)-Heimsieg der TSG Hoffenheim gegen den FC Augsburg am Sonntagnachmittag dafür gesorgt, dass der Kraichgau-Klub alle Optionen besitzt, sich für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Derzeit liegen die Kraichgauer mit 36 Punkten auf Platz acht, punktgleich mit den siebt- und neuntplatzierten Augsburgern und Freiburgern.
Zur Erinnerung: Darf tatsächlich ein zusätzlicher deutscher Vertreter in der Champions League teilnehmen – also dann fünf Mannschaften – wären der Sechste und Siebte für die Europa League qualifiziert und der Achte dürfte in der Conference League an den Start gehen. Momentan behauptet sich Deutschland in der Rangliste als Zweiter noch knapp vor England, sodass Borussia Dortmund als derzeit Fünfter den zusätzlichen Platz in der Königsklasse erhalten würde.
In Hoffenheim atmete man nach dem Sieg gegen die Fuggerstädter, der in erster Linie dank einer ganz starken Anfangsphase und Toren von Wout Weghorst (17.) und Andrej Kramaric (20.) zustand kam, erst einmal tief durch. Das galt natürlich auch für den Geschäftsführer Sport Alexander Rosen. Der gebürtige Augsburger, der immer noch Mitglied beim FCA ist, war aber natürlich heilfroh darüber, dass die Punkte im Kraichgau und nicht bei den bayrischen Schwaben geblieben waren und hatte ein besonderes Lob übrig für diejenigen, die von der Bank kamen.
"Wir wollen um etwas spielen in den letzten sechs Spielen, das ist ja klar", erklärte Rosen und glaubt, mit dem breit aufgestellten Kader im Saisonendspurt im Vorteil sein zu können. "Es war top, was die Einwechselspieler gemacht haben." Gemeint waren John Anthony Brooks, der die Abwehr stabilisierte, Umut Tohumcu, Marius Bülter, Finn Ole Becker und Torschütze Ihlas Bebou, der mit seinem Treffer zum Endstand (90. Minute) die Fans erlöste.
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Rosen weiß nur zu gut, dass die verschiedenen internationalen Wettbewerbe in ihrer sportlichen, aber vor allem wirtschaftlichen Bedeutung unvergleichbar sind. "Die Champions League ist Wahnsinn. Die Verhältnismäßigkeiten in diesen Ligen sind überhaupt nicht gegeben , deswegen wird diese Schere auch immer größer", so der 44-Jährige.
Weiter geht es für "Hoffe" am Samstag (15.30 Uhr) bei den Abstiegskämpfern in Mainz, die nach dem 4:0 gegen den SV Darmstadt 98 den zweiten Heimerfolg nacheinander feiern möchten.
"Na klar ist der Europa-League-Platz unser Ziel!", sagte Wout Weghorst, der sogar noch auf den sechsten Rang blickt. Dort hat sich Eintracht Frankfurt seit geraumer Zeit eingenistet. "Die haben ein sehr schweres Restprogramm, ich habe mal geschaut", verriet der Niederländer, dass Fußball-Profis entgegen ihrer häufigen Beteuerungen genauso wie die Trainer eben doch auf die Tabelle schauen. Weghorst hatte sich allerdings verrechnet, glaubte, dass die Hessen nur fünf Zähler vor der TSG liegen. Es sind jedoch sechs. Ein kleiner Fehler, der am warmen April-Sonntag nicht weh tat.