Wenn der Ball im Teich des Nachbarn landet
Arno Weinmann erlebt den Fußball der SG 2000 Eschelbach hautnah

Und wieder ein Ball im eigenen Garten: Arno Weinmann bekommt Ausflanken und Querschläger besonders intensiv zu spüren. Foto: Weindl
Von Eric Schmidt
Sinsheim. Ballverluste gibt es nicht nur im Mittelfeld. Manchmal verschwindet der Spielball auch in des Nachbarn Garten. Arno Weinmann ist Fußballfan. Das ist gut so. Der 51-Jährige wohnt direkt neben dem Sportplatz der SG 2000 Eschelbach, sein Grundstück ist vom Spielfeldrand gerade mal sechs Meter entfernt. Wenn die SG ein Heimspiel hat, kann es sein, dass der Spielball in seinem Garten landet. Für Weinmann kein Problem: "Der Sportplatz ist schon immer da. Ich bin auch schon immer da. Ich habe mich daran gewöhnt."
Am Samstag kickte die SG zu Hause gegen den FC Badenia Rohrbach. Auch wenn das Spitzenspiel der Kreisklasse A ein sehr gutes Spiel mit zwei sehr guten Mannschaften war: Ballverluste blieben nicht aus. Insgesamt vier Bälle flogen in hohem Bogen zum Nachbarn rüber; einer der Querschläger landete - platsch - in Weinmanns Teich. Wenn so etwas geschieht, wird Weinmann zum Teichmann. Er geht in seinen Garten, greift zu einem Fischernetz und angelt den Ball aus dem Wasser. Dann gibt er ihn den Mannschaften zurück.
Allzu oft muss Arno Weinmann nicht den Balljungen spielen. "Das kann drei bis vier Mal pro Spiel sein, manchmal passiert auch gar nichts", sagt er und betont, dass noch nichts kaputt gegangen sei: "Fensterscheiben sind noch nie zu Bruch gegangen." Weinmann hat Verständnis, wenn nicht jeder Pass und jedes Zuspiel sitzt. Er hat früher selbst für die SG gekickt, jetzt ist er Jugendtrainer und schaut regelmäßig den Spielen der ersten Mannschaft zu. Hat er mal keine Lust, den Ball zu holen, springen andere Schaulustige ein - das Tor zu seinem Garten ist offen. Ist Weinmann nicht zu Hause, bleiben die Bälle halt für eine Weile liegen. "Ich bin dann die Sammelstelle", sagt er.
Ach ja: Das nächste Heimspiel bestreitet die SG am Sonntag, 8. November, gegen den SV Babstadt. Mal schauen, wie viele Bälle dann bei Arno Weinmann landen.



