Schwimm-Europameisterschaft

Gleich vier Heidelberger am Start

Philip Heintz mit EM-Bronze sehr zufrieden - Artem Selin Zehnter beim Debüt

06.12.2019 UPDATE: 07.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 30 Sekunden
Flott unterwegs: Philip Heintz schlug bei der Kurzbahn-EM über 200 m Lagen als Drittschnellster an. Foto: dpa

Von Claus Weber

Glasgow/Heidelberg. Philip Heintz strahlte, als habe er soeben den Titel gewonnen. Der 28-jährige Heidelberger freute sich am Freitagabend riesig über seinen dritten Platz bei den Kurzbahn-Europameisterschaften der Schwimmer in Glasgow. Dabei hatte Heintz 2013 und 2017 sogar Gold und 2015 Silber auf seiner Paradestrecke 200 m Lagen geholt.

"Ich habe in diesem Jahr wenig trainiert, deshalb war ich schon mit dem Finaleinzug sehr zufrieden", erklärte Heintz und fuhr fort: "Ich hatte überhaupt nicht mit einer Medaille gerechnet, deshalb bin ich sehr zufrieden."

Auch Michael Spikermann jubelte. "Die EM war für Philip nur der Abschluss einer Wettkampfserie", sagte der Heidelberger Stützpunkttrainer, "so richtig vorbereitet darauf hatte er sich nicht." Die Olympischen Spiele im nächsten Sommer in Tokio stehen nämlich über allem. Heintz scheint auf einem guten Weg Richtung Japan, blieb in Schottland in 1:52,55 Minuten nur rund sechs Zehntel über seiner persönlichen Bestzeit. "Das war sehr gut", sagte Spikermann, "so schnell hatte ich ihn zu diesem Zeitpunkt gar nicht erwartet."

Auch Artem Selin verdiente sich ein Lob. Der 17-jährige Spätaussiedler, der in Ziegelhausen wohnt, schaffte es bei seinem EM-Debüt immerhin ins Semifinale über 50 m Freistil und verpasste als Zehnter nur knapp den Endlauf. In Berlin war er vor 14 Tagen mit neuem Altersklassenrekord von 21,55 Sekunden deutscher Meister geworden. In Glasgow verbesserte er sich im Vorlauf auf 21,53 und im Halbfinale nochmals auf 21,37 Sekunden. "Das ist aller Ehren wert, wenn man beim ersten Top-Wettkampf noch so zulegt", lobte Spikermann.

Am heutigen Samstag starten gleich vier Athleten des SV Nikar Heidelberg: Philip Heintz und Isabel Gose haben über 100 m Lagen beziehungsweise 200 m Freistil gute Finalchancen, Julia Hassler wird die Kraulstrecke allerdings nur zur Vorbereitung auf die 400 m Freistil nutzen. Der erst 16-jährigen Zoe Vogelmann ist über 200 m Lagen ein Platz im Endlauf zuzutrauen. Am Donnerstag hatte sie über die halbe Distanz das Finale nur knapp verpasst.

Neben Heintz schwamm am Freitag noch Christian Diener aufs Podest. Für den 26-Jährigen aus Cottbus bedeutete der zweite Platz über 100 Meter Rücken in 49,94 Sekunden die zweite EM-Medaille in Glasgow. Der Sieg ging an den Russen Kliment Kolesnikow in 49,09. Über 200 Meter hatte Diener zuvor schon Silber geholt.

Für die größte Überraschung aus deutscher Sicht hat bei den Titelkämpfen in Schottland bislang allerdings Marius Kusch gesorgt, der dem Deutschen Schwimm-Verband mit der Goldmedaille über 100 m Schmetterling den ersten Titel beschert hatte. Der 26-Jährige aus Essen hatte in der deutschen Rekordzeit von 49,06 Sekunden deutlich vor dem Russen Michail Wekowischtschew gewonnen.

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