SV Sandhausen gegen SG Kirchheim

Überraschung lag im Badischen Pokal in der Luft

Der Regionalligist gerät in Heidelberg in Rückstand, setzt sich am Ende aber mit 4:1 durch.

05.08.2025 UPDATE: 05.08.2025 21:01 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Der Kapitän macht’s selbst! Pascal Testroet (2.v.r.) trifft für den SV Sandhausen zum zwischenzeitlichen 2:1. Foto: F&S

Von Christoph Offner

Heidelberg. Es war nicht immer souverän, aber am Ende setzte sich der SV Sandhausen am Dienstagabend in der 3. Runde des Badischen Pokals mit 4:1 (2:1) gegen die SG Kirchheim durch und zog ins Achtelfinale ein. "Wir sind eine Runde weiter – und um viele Erkenntnisse reicher", sagte Olaf Janßen – seine heiser gebrüllte Stimme der Beweis, dass "wir es nicht mit links gemacht haben".

Nachdem der Regionalliga-Auftakt in die Hose ging – gegen den FSV Frankfurt verlor der Hardtwald-Klub am Freitagabend mit 1:2 – war der Frust beim Janßen-Team groß gewesen. "Die Jungs haben gedacht, sie können fliegen. Sie sind brutal hart aufgeschlagen", hatte der 58-Jährige gesagt.

Von Frustbewältigung konnte im Sportzentrum Süd zu Beginn allerdings keine Rede sein. Nachdem Pascal Testroet nur den Pfosten traf (3. Minute), sorgte Marc Haffa früh für die kalte Dusche.

Der Routinier hatte den Angriff selbst eingeleitet, blieb dann – von Cedric Heinzerling in die Tiefe geschickt, cool im Eins-gegen-Eins gegen Arthur Lyska und traf ins lange Eck (8.).

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Der einzige Lichtblick der Anfangsphase für diejenigen unter den gut und gerne 1200 Zuschauern, die es mit dem SVS hielten: Wer eine Bratwurst wollte, musste sich nicht ewig die Beine in den Bauch stehen: "Die Schlange am Imbiss-Stand ist kürzer als beim SV Sandhausen, die Leute müssen nicht so lange warten – obwohl wir nur einen haben", sagte SGK-Abteilungsleiter Thorsten Maas.

Dafür dauerte es auf dem Platz, bis der Regionalligist aufwachte. "Mit etwas Glück, machen wir sogar das 2:0", haderte Maas. Doch eine abgefälschte Hereingabe von Sidiky Zügel trudelte knapp am langen Pfosten vorbei (10.).

Stattdessen rückte das Janßen-Team mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause – erst reagierte Dennis Pfaffenrot nach einem Freistoß von Niklas Tarnat, den "Kerche"-Keeper Nicholas Gaber nach vorne prallen ließ, am schnellsten (38.), dann landete eine Ecke von Luca de Meester vor den Füßen von Pascal Testroet, der einschob (45.+2) – die Verhältnisse gegen den Verbandsligisten dann aber doch zurecht.

Gerhard Kleppinger, der mehr als nur einmal als Feuerwehrmann für den SVS einsprang und inzwischen Scout ist, gab neidlos zu, dass die SGK den einen oder anderen talentierte Fußballer in ihren Reihen hat. "Der 27er hat seine Gegenspieler zwei-, dreimal ganz schön eingedreht", sagte der 67-Jährige.

Gemeint war Zügel. Der ließ zuerst Louis Kolbe (6.) und dann Yannick Osée (10.) alt aussehen. Doch "Kleppo" war sich in der Pause sicher: "Da passiert nichts mehr." Und er sollte Recht behalten: Erneut Testroet (63.) und Jahn Herrmann (75.) beseitigten die letzten Zweifel.

"Kleppo ist eben ein alter Fuchs", sagte Janßen. Während in den ersten 45 Minuten nicht nur für SGK-Trainer Manuel Moser "eine Überraschung in der Luft lag", konstatierte Janßen richtigerweise, dass "in der zweiten Halbzeit gefühlt nur noch wir den Ball hatten".

Für Uwe Hollmichel war der Lokalschlager dennoch ein voller Erfolg. "So viele Zuschauer hatten wir wahrscheinlich seit dem Jubiläumsspiel gegen Borussia Dortmund nicht mehr", freute sich der Vorstand der Heidelberger.


Kirchheim: Gaber – Heinzerling (75. Santos Insua), Karlidag, Zajimovic, Bittler – Aed, Ebert (83. Fetsch), Sprecakovic – Mikona (65. Hartmann), Haffa (86. Kietzmann), Zügel (75. Zimmermann).

Sandhausen: Lyska – Schulz, Osée (75. Wimmer), Akmestanli (64. Zahnen Martinenz)– Kolbe, Tarnat, Ampadu (64. Inaler), Halbauer – De Meester (64. Herrmann), Testroet (78. Testroet), Pfaffenrot.


Schiedsrichter: Fabian Reuter (Ziegelhausen)


Zuschauer: 1200

Tore: 1:0 Haffa (8.), 1:1 Pfaffenrot (38.), 1:2, 1:3 Testroet (45.+2/63.), 1:4 Herrmann (75.).

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