Statement-Sieg im ersten Test gegen Oftersheim
"5:1 kann eine Alternative sein": Die Handballer überraschen mit offensiver Deckung und gewinnen 46:28.

Von Tillmann Bauer
Schwetzingen. Finale, oh-oh! Die Rhein-Neckar Löwen sind mit einem lockeren Testspiel-Sieg in die Saison-Vorbereitung gestartet – beim traditionellen Patrick-Lengler-Cup in der Schwetzinger Nordstadthalle gab’s für den zweifachen Meister am Freitagabend einen 46:28 (23:14)-Sieg gegen Drittligist und Gastgeber HG Oftersheim/Schwetzingen.
Die Nordstadthalle war mit 800 Zuschauern voll besetzt, die Stimmung super. Damit geht’s an diesem Samstag (18 Uhr) im Endspiel um den Titel. Gegner ist entweder Bundesliga-Konkurrent Frisch Auf! Göppingen oder Zweitligist TV Großwallstadt. Das zweite Halbfinale war zu Andruck dieser Ausgabe noch nicht beendet.
Steenaerts trifft neunmal
Das Premieren-Spiel unter Neu-Chefcoach Maik Machulla gefiel. Zur Rhein-Neckar-Zeitung sagte der 48-Jährige: "Insgesamt war das ein richtig guter Auftritt. Wenn man überlegt, welche Intensität und Belastung die Jungs in den Knochen hatten, habe ich viel Bereitschaft gesehen. Bis zur 50. Minute haben wir super gut gespielt, wenige technische Fehler gemacht und eine sehr gute Effektivität im Angriff gezeigt."
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In der Abwehr fehlte es dagegen noch an Abstimmung und Torwartleistung. David Späth und Mike Jensen waren an vielen Bällen dran, machten aber ein unglückliches Spiel.
Die acht Neuzugänge Dani Baijens (Paris Saint-Germain), Edwin Aspenbäck (TTH Holstebro), Gino Steenaerts (HC Kriens-Luzern), Haukur Thrastarson (Dinamo Bukarest), Mathias Larson (Elverum Handball), Robert Timmermeister (HBW Balingen-Weilstetten), Keeper Jensen und Lukas Sandell (beide Veszprem HC) wurden allesamt eingesetzt. Ebenfalls schön: Selbst der lange verletzte Sebastian Heymann bekam in der zweiten Halbzeit viele Einsatzminuten in Angriff wie Abwehr.
Schwetzingen hielt bis zum 8:8 (12. Minute) noch gut mit, spätestens zur Pause (23:14) war aber ein Klassenunterschied deutlich erkennbar.
Zudem auffällig: Machulla setzte im ersten Abschnitt defensiv auf die 5:1-Deckungsvariante – erst mit Tim Nothdurft, später mit Robert Timmermeister auf der Spitze. Auch, weil die HG quasi permanent mit dem siebten Feldspieler ihr Glück versuchte. Im zweiten Durchgang ging‘s dann zurück in die klassische 6:0-Formation.
Machulla: "Wir haben Schwetzingen damit schon vor eine ordentliche Aufgabe gestellt. Eine 5:1-Deckung haben sie wahrscheinlich auch nicht erwartet. Das ist für uns schon eine Alternative im Bundesliga-Alltag."
Außerdem positiv: Mit Baijens hat man einen weiteren guten Siebenmeterschützen dazubekommen. Und mit Steenaerts einen pfeilschnellen Außen, der sich im ersten Test absolut treffsicher zeigte. Der Schweizer war bester Werfer und machte neun Tore.
Die Bundesliga-Saison beginnt für die Löwen mit einem Auswärtsspiel am 29. August bei Spitzenteam MT Melsungen. Das nächste Highlight der Vorbereitung ist ein Test am kommenden Sonntag im Heidelberger SNP Dome gegen die Weltstars von Paris Saint-Germain.
Löwen: Nothdurft 6, Baijens 7/2, Sandell 3, Kohlbacher 3, Groetzki 2, Móré 6/2, Larson 2, Steenaerts 9/2, Aspenbäck 1, Timmermeister 2, Heymann 1, Thrastarson 4.