"Es sollte immer ein Rennen in Deutschland geben"
Der Finne Valtteri Bottas würde sich freuen, wenn die Formel 1 auch in Zukunft am Hockenheimring Halt machen würde

Valtteri Bottas. F.:vaf
Hockenheim. (czi) Valtteri Bottas hat gestern seinen Mercedes-Vertrag um ein Jahr verlängert. Im RNZ-Interview spricht der Finne über sein Verhältnis zu Lewis Hamilton - und die Gemeinsamkeiten von Deutschen und Finnen.
Valtteri Bottas, wir sind möglicherweise zum letzten Mal in Hockenheim. Wie wichtig ist ein deutsches Rennen für die Formel 1?
Sehr wichtig. Deutschland ist ein absolutes Traditionsrennen. Der Nürburgring und Hockenheim - das sind doch großartige Strecken. Meiner Meinung nach sollte es hier immer ein Rennen geben. Wir haben so viele Fans in Deutschland, für Mercedes ist es ein sehr wichtiges Rennen. Ich bin hier 2007 zum ersten Mal in der Formel Renault gefahren und es hat mir von Beginn an gefallen. Wir haben in Sektor 1 einige wunderbar schnelle Kurven und einen starken Techniksektor im Stadion. Mir gefällt die Abwechslung.
Als Teamkollege sind bei Ihnen seit 2017 Bekanntheitsgrad und Druck stark gestiegen. Wie gehen Sie damit um?
Für mich ist das positiv. Lewis ist extrem schnell und schwer zu besiegen. Für mich ist es sehr gut, wenn ich nah an ihm dran bin oder ihn schlagen kann. Jeder kann so sehen, was ich draufhabe. Lewis eine echte Messlatte. Außerdem ar-beiten wir hervorragend zusammen. Der Teamgeist ist bei Mercedes wirklich gut.
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Wie populär ist die Formel 1 in Finnland derzeit noch?
Die Finnen haben wirklich Glück, dass Kimi und ich in den zwei besten Teams fahren. Wir haben deshalb immer noch viele Fans. Ich hoffe, das bleibt auch so. Positiv bei den Finnen ist: Wir sind ein sehr ruhiges Volk. Wenn ich daheim bin, werde ich nicht von allzu vielen Leuten angesprochen. Aber natürlich erkennen mich die Leute inzwischen, mein Gesicht taucht während der Rennen in fast allen Nachrichten auf.
Ihre Frau ist eine ehemalige Olympiaschwimmerin. Liefern Sie sich manchmal auch ein Wettrennen im Wasser?
Meine Frau und ich sind beide absolute Wettbewerbstypen, das würde böse enden. Daher haben wir eine Abmachung: Wenn wir gegeneinander antreten, dann nur im gleichen Team. Ansonsten bin ich in meiner Freizeit recht aktiv, ich mag jede Art von Outdoorsport und verbringe viel Zeit mit Familie und Freunden. Ich koche auch gerne, vor allem Barbecue.
Nach 18 Monaten bei Mercedes: Haben Sie in dieser Zeit auch typisch deutsche Eigenschaften in Ihrem Team entdeckt?
Mir kommt die deutsche Arbeitsweise sehr gelegen. Auch wenn wir sehr viele Briten bei Mercedes haben, gefällt mir die deutsche Präzision. In jeder Hinsicht. Da sind wir Finnen den Deutschen schon recht ähnlich. Und ebenso wie die Deutschen verspäten wir uns nie, alles muss immer seine Ordnung haben. Deutschen kann man immer vertrauen.



