Gewichtheben

Eine Chance für den Obrigheimer Nachwuchs

Obrigheimer Bundesliga-Gewichtheber gastieren heute beim Tabellenletzten KSC Schifferstadt

16.02.2018 UPDATE: 17.02.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden

In Schifferstadt dabei: Obrigheims Ruben Hofmann glänzte zuletzt in der Bundesliga durch persönliche Bestleistungen. Foto: S. Weindl

Obrigheim. (rol) Die Obrigheimer Gewichtheber stehen am heutigen Samstag vor einer vermeintlich leichten Aufgabe: Sie gastieren beim KSC Schifferstadt, der in dieser Saison noch sieglos ist und in der Vereinswertung aller Erst- und Zweitligisten lediglich auf Rang 21 liegt. "Wir fahren dorthin, um einen ordentlichen Wettkampf zu liefern und 3:0 zu gewinnen", betont Obrigheims Sportlicher Leiter Manuel Noe, der allerdings fast eine komplette Mannschaft ersetzen muss.

Erstaunlicherweise hat der Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) den Bundesliga-Wettkampf parallel zu einem Bundeskader-Lehrgang angesetzt. In dieser und in der kommenden Woche sind deshalb Nico Müller und Matthäus Hofmann bei der Nationalmannschaft zu Gange, um sich auf die Europameisterschaft vorzubereiten - und Punktgutschriften gibt es nicht mehr. Das ist eine deutliche Schwächung. Auch die beiden Spanier Alejandro Gonzalez und Acoran Juan Hernandez werden nicht dabei sein, weil sie am Wochenende in ihrer Heimat einen EM-Qualifikationswettkampf absolvieren. Zudem fehlt Alexander Oberkirsch, der seine Schulterbeschwerden auskuriert und erst am 10. März beim Auswärtskampf in Roding zurückerwartet wird.

"Die Begegnung in Schifferstadt steht so gesehen unter besonderen Umständen, aber sie bietet gleichzeitig die Chance, dass sich unsere jungen Leute auf der Bundesliga-Bühne präsentieren können", sagt Sportchef Noe. Neben dem 18-jährigen Ruben Hofmann, der zuletzt schon durch Bestleistungen glänzte, werden die ebenfalls 18-jährige Sarah Döll und die erst 15-jährige Celina Schönsiegel an die Hantel gehen. Altersmäßig könnte Routinier Jakob Neufeld (34) fast ihr Vater sein, sportlich wird er den Takt vorgeben. Das Team komplettieren die ebenfalls jungen Marius Oechsle (23) und Adrian Müller (22), der jedoch über Grippesymptome klagt. Sollte er nicht einsatzfähig sein, stehen Philipp Hülser und der reaktivierte Kevin Ockert, eigentlich als Vorstand für Wirtschaft und Organisation bei den Obrigheimer Gewichthebern schon gut ausgelastet, zur Verfügung. "Wir sind trotz der personellen Veränderungen in der Lage, den Gegner auf Abstand zu halten und drei Siegpunkte zu holen", so Noe.

Die Gewichtheber des KSC Schifferstadt haben in der 2. Bundesliga eine Serie hingelegt, die ihresgleichen sucht: Fünf Mal in Folge, von 2013 bis 2017, wurden sie Vizemeister. Vor dieser Saison gerieten die Pfälzer plötzlich in die Verlegenheit, eine Etage weiter oben antreten zu können. Durch die Aufstockung der 1. Bundesliga, in der aktuell neun Teams in der Gruppe A (Süd-West) und acht Teams in der Gruppe B (Nord-Ost) dabei sind, ergab sich für Schifferstadt die Chance, neben Zweitliga-Meister TSV Heinsheim als zweiter Aufsteiger ins Oberhaus aufzurücken.

Vereinsführung und Athleten schrien nicht sofort Hurra, weil ihnen weder die Infrastruktur noch das Leistungsvermögen erstligatauglich erschienen. Sie haben sich trotzdem getraut und von Beginn an in ihre Rolle gefügt: Nicht der Klassenerhalt, sondern der Spaß an den Wettkämpfen stehe für die Schifferstädter im Mittelpunkt. Und man wolle in der Premierensaison einen guten Eindruck in der Bundesliga hinterlassen, kündigten Vorstand und Heber Martin Renner und seine Vereinskameraden an.

Nach fünf von acht Begegnungen steht Schifferstadt mit 1:14-Siegpunkten und einer Rundenbestleistung von 552,4 Relativpunkten auf dem letzten Platz. Eine Bilanz, die fast zu erwarten war. Im ersten Bundesliga-Wettkampf gegen den SC Pforzheim kam der KSC Schifferstadt einem Sieg am nächsten, entschied sogar das Reißen (210,5:203,2) für sich, doch am Ende gingen die Gäste als Gewinner von der Bühne (586,4:547). Im Jahr 2018 blieb der KSC Schifferstadt jedoch deutlich unter dem Niveau, das er in den ersten Wettkämpfen gezeigt hatte. Gegen Durlach verlor die Truppe 316:634,6, zuvor gegen Speyer 329,5: 674.

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