Ein Auftaktsieg gegen Polen für die Euphorie
Die TSG-Hoffenheim-Spielerin Franziska Harsch analysiert als Expertin die Fußball-Euromeisterschaft der Frauen für die Rhein-Neckar-Zeitung.

Von Jürgen Berger
Heidelberg. Franziska Harsch hofft und tippt auf einen Auftaktsieg der deutschen Fußball-Frauen gegen Polen. "Es ist wichtig, gleich eine Euphorie zu entfachen, nicht nur im Team, sondern im ganzen Land", sagt die 27-jährige Mittelfeldspielerin der TSG Hoffenheim, "man kennt die Mädels, der Termin am Freitagabend ist super, ich denke, dass sehr viele Menschen zuschauen werden." Und mit jedem deutschen Tor werde die Stimmung besser.
Doch ein Selbstläufer sei die Partie gegen die Polinnen ganz sicher nicht. "Die könnten zu einem kleinen Überraschungsteam werden", mahnt Harsch, "sie haben in der Qualifikation die Österreicherinnen rausgehauen. Und: Sie haben viele Bundesligaspielerinnen."
Hintergrund
Franziska Harsch von der TSG Hoffenheim begleitet als Expertin der Rhein-Neckar-Zeitung die EM der Fußballfrauen und hat dabei natürlich vor allem ein Auge auf die deutsche
Franziska Harsch von der TSG Hoffenheim begleitet als Expertin der Rhein-Neckar-Zeitung die EM der Fußballfrauen und hat dabei natürlich vor allem ein Auge auf die deutsche Mannschaft.
Die 27-jährige Mittelfeldspielerin ist die dienstälteste TSG-Spielerin. Sie bestritt in der U16 selbst zwei Länderspiele und war auch bei der U17-WM in Costa Rica dabei. Die gebürtige Stuttgarterin ist seit 2012 im Kraichgau, gab ihr Bundesliga-Debüt im November 2016 und ist seitdem nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken. Gerade hat die angehende Grundschullehrerin ihr Studium in Heidelberg mit der Masterarbeit so gut wie beendet.
England und Spanien sind für sie die Favoriten, Deutschland traut sie das Finale zu. (ber)
Eine davon ist Dominika Grabowska von der TSG Hoffenheim. "’Domi’ hat einen starken linken Fuß, kann Ewa Pajor mit Flanken füttern", warnt Harsch vorm schnellen polnischen Konterspiel. Pajor vom FC Barcelona sei eine Weltklassefußballerin. "Sie ist schnell, abschlussstark, wirbelt gerne vorne rum und ist auch gegen den Ball supergiftig", sagt Harsch, "da müssen wir aufpassen, dass wir eine gute Absicherung haben, falls sich die Polinnen hinten reinstellen und auf Konter lauern." Die deutsche Mannschaft müsse deshalb geduldig sein, Flanken erarbeiten und Torabschlüsse suchen.
Die Startaufstellung erwartet sie ähnlich wie im vorletzten Test, dem 4:0 gegen Holland. Mit den beiden ehemaligen Hoffenheimerin Sarai Linder hinten links sowie Jule Brand auf der Außenbahn. Im Sturm, schätzt Harsch, sollte Lea Schüller gesetzt sein. Die aktuelle Hoffenheimer Angreiferin Selina Cerci sollte aber auf jeden Fall auch Spielzeit erhalten. "Weil der Trainer weiß: Die ist torgefährlich."
Harschs Tipp gegen Polen: 4:1.