Amateursport und Corona

Heiß ist vorsichtig optimistisch

Badens Fußball-Vizepräsident: "Zuerst ist die Rückkehr in den Trainingsbetrieb wichtig."

07.03.2021 UPDATE: 08.03.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 27 Sekunden
Rüdiger Heiß. Foto: bfv

Von Christopher Benz

Heidelberg. Die ersten Öffnungsschritte für den Amateursport gibt es seit Donnerstag. Was in der Theorie schön aussieht, ist (noch) nicht praktikabel, da die finale Verordnung des Sozialministeriums fehlt. Rüdiger Heiß, Vizepräsident des badischen Fußballverbands (bfv), begrüßt die Möglichkeit, wieder auf die Plätze zurückzukehren, appelliert im Interview aber an jeden Einzelnen, sich an die gegebenen Regeln zu halten.

Rüdiger Heiß, ab dem 8. März ist bei Vereinen, die zu einem Landkreis gehören, der eine Inzidenz unter 50 hat, wieder Kleingruppentraining bei den Erwachsenen erlaubt. Kinder bis 14 Jahre dürfen mit bis zu 20 Personen gleichzeitig trainieren. Sehen Sie Licht am Ende des Tunnels?

Ja, denn ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht und eine moderate Öffnung kommt. Wir müssen allerdings noch den genauen Wortlaut der Verordnung des Ministeriums abwarten, die spätestens heute kommen sollte. Wir bereiten dies auf und informieren dann die Vereine.

In Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis liegt die Inzidenz unter 50, in Karlsruhe und im Main-Tauber-Kreis darüber. Dort darf also noch nichts stattfinden?

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Sport für Kinder bis 14 Jahren in kleinen Gruppen bis 20 Personen ist wohl auch bis zu einer Inzidenz von 100 vorgesehen. Hier gibt es keinen Unterschied. Bei den 15-Jährigen und Älteren wäre dann allerdings kein Training mehr in Gruppen mit bis zu zehn Personen möglich.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass die Werte unter 50 bleiben und ab 22. März ein Mannschaftstraining ohne Kontaktbeschränkungen stattfinden kann?

Das liegt zu einem großen Teil an uns selbst und unserem Verhalten. Ich glaube, dass wir die Talsohle noch nicht durchschritten haben, die ersten Öffnungen für den Sport aber die richtigen Entscheidungen sind.

Zählt als Richtwert immer die Inzidenzzahl des jeweiligen Trainingstages? Nehmen wir an, heute wäre die Inzidenz 49,9. Dann dürfte ein Kleingruppentraining stattfinden. Wenn morgen früh die Gesundheitsämter im Rhein-Neckar-Kreis 50,0 melden würden, müsste dann das Training morgen Abend abgesagt werden?

Das sind genau die Dinge, die in der Verfügung geregelt sein müssen. Wird an einer gewissen Anzahl an darauffolgenden Tagen die Tagesinzidenz von mehr als 50 oder 100 überschritten, dann werden die Kommunen und Kreise ohnehin reagieren.

Was raten Sie den Vereinen, wie sie sich jetzt verhalten sollen?

Wir freuen uns natürlich alle, dass es wieder los geht, aber der Re-Start muss auch sorgsam vorbereitet werden. Daher bitten wir nichts zu überstürzen und die wichtigen Informationen, die jetzt zeitnah kommen werden, zu berücksichtigen.

Wenn ab dem 22. März die Inzidenzwerte zwischen 50 und 100 liegen, wäre ein Mannschaftstraining mit einem tagesaktuellen negativen Schnelltest erlaubt. Wer müsste die Kosten für die Tests aufbringen und für wie wahrscheinlich halte Sie diese Variante?

Ob im nächsten Öffnungsschritt ab dem 22. März für größere Gruppen Schnelltest vorgesehen sind oder nicht, wird sich zeigen. Sollte es so kommen, dann liegt es auch in der Entscheidung der Vereine, ob sie in größeren Gruppen mit Schnelltest trainieren wollen.

Wie groß schätzen Sie die Chance für einen Re-Start des Spielbetriebs in dieser Saison ein?

Zuerst ist es gesellschaftlich betrachtet sehr wichtig, einen geregelten Trainingsbetrieb gewährleisten zu können. Und zwar mit Einschränkungen, die die Vereine bewältigen können. Das ist in erster Linie für die Kinder wichtig. Sobald ein Trainingsbetrieb ohne Beschränkungen möglich ist, können wir die Wiederaufnahme des Spielbetriebs konkret ins Auge fassen.

Würde der bfv die Runde auch ohne Zuschauer beenden?

Alle offenen Partien ohne Zuschauer durchzuführen, sehe ich kritisch. Wenn die Lage so aussehen würde, dass wir beispielsweise die ersten Spieltage ohne Zuschauer überbrücken müssen, bevor weitere Lockerungen anstehen, könnte man diese sicher notgedrungen durchführen.

Der Verband hat den 9. Mai als letztmöglichen Re-Start-Termin genannt. Ist dieses Datum das Ziel, oder soll es schon früher wieder losgehen?

Ein Start Mitte oder Ende April wäre uns natürlich lieber. Der 9. Mai ist gerade für die großen Staffeln knapp bemessen und wäre die absolut letzte Option.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
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