3. Handball-Liga

Nußloch ist schon Vizemeister

SG-Handballer sichern am drittletzten Spieltag Platz zwei - Großsachsen schafft Klassenerhalt

14.04.2019 UPDATE: 15.04.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 50 Sekunden

Kevin Bitz trug acht Treffer zum Sieg der SG Nußloch bei. Foto: Pfeifer

Heidelberg. (bz/tib/hema) Die Drittliga-Handballer der SG Nußloch sind Vizemeister der Ost-Staffel. Am drittletzten Spieltag machte die Sieben von Trainer Christian Job beim 36:33-Erfolg gegen den TV Gelnhausen alles klar.

Gegen den Tabellenzehnten sollte es alles andere als einfach werden. "Es ist natürlich umso schöner, wenn du nichts geschenkt bekommst", sah Job einen starken Gegner, der Nußloch vor allem in der ersten Hälfte vor große Probleme stellte. Gelnhausen praktizierte eine offensive 6:0-Deckung, worauf sich der mit elf Treffern wieder einmal überragende Jochen Geppert und seine Mitstreiter erst einmal einstellen mussten. Mit Ausnahme des zwischenzeitlichen 1:1 lagen die Gäste die kompletten ersten 30 Minuten ausnahmslos in Führung. Vor allem Björn Pape (9 Tore) und Jonathan Malolepszy (8) waren besonders treffsicher. "Wir hatten aber schon in der ersten Hälfte einige Chancen, allerdings vieles davon verworfen", hätte der 12:15-Rückstand zur Pause laut Job nicht sein müssen.

Was danach kam, lässt sich einzig und allein als Tor-Regen bezeichnen. Christian Zeitz glich innerhalb von drei Minuten im Alleingang zum 15:15 aus. Drei weitere Male gingen die Gäste nochmals in Führung, danach setzte sich die gnadenlos starke Offensive der Nußlocher durch. Neben Geppert und Zeitz (5) trafen auch Kevin Bitz (8) und Philipp Müller (5) mehrfach. Von der 40. Minute an lag die SGN entweder mit zwei oder drei Toren in Front. Die Entscheidung fiel 99 Sekunden vor dem Ende, wie könnte es anders sein, durch ein Geppert-Tor.

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb (beide Tor), Körner 1, Crocoll, Müller 5, Fritsch 2, Zeitz 5, Geppert 11/4, M. Schmitt 2, K. Bitz 8, Gerdon, N. Schmitt, Petróczi 2.

Mit Abpfiff brachen alle Dämme. Über 90 Leutershausener Fans lagen sich jubelnd in den Armen - geschlossen kamen Mannschaft und Trainerteam dazu und begannen mit dem Freudentanz. Die Handballer der SGL hatten bei der SG Leipzig II große Moral gezeigt und nach Sieben-Tore-Rückstand noch ein 30:30 erkämpft. Kurios, dass Linksaußen Gianluca Pauli 14 Siebenmeter werfen durfte und aus jedem ein Tor resultierte. Mit 16 Toren war er der Mann des Abends.

"Es klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich habe immer daran geglaubt, dass wir zurückkommen können", strahlte Pauli, "wir haben unglaubliche Moral gezeigt."

Schließlich waren die Roten Teufel gezwungen, die weite Reise mit einer Rumpftruppe anzutreten. Neben den Langzeitverletzten Max Rolka, Felix Jaeger und Manel Cirac musste auch Ersatztorhüter Jörn-Thore Döding in der Heimat bleiben. Er wurde in der Reserve gebraucht. Dass Leistungsträger Hendrik Wagner nur mit starken Schmerzen spielen konnte, kam erschwerend dazu. Die Roten Teufel bissen auf die Zähne und boten den Zuschauern eine unvergessliche Aufholjagd.

Knapp 20 Minuten vor dem Abpfiff leuchtete von der Anzeigetafel noch eine 23:16-Heimführung für Leipzig, das eine unfassbar starke Rückrunde spielt. "Leipzig hat das gut gespielt", sagte Frank Schmitt. Gerade mit Rückraum-Shooter Julius Meyer-Siebert hatte man große Probleme: Der Zwei-Meter-Mann traf nach Belieben - insgesamt zwölf Mal.

Trainer Schmitt wusste, dass es lange Zeit nicht so aussah, als würde seine Mannschaft noch etwas Zählbares mitnehmen. Er war stolz: "Schon gegen Schwetzingen haben wir einen Zehn-Tore-Rückstand aufgeholt. Dieses Team hat Charakter und Moral."

SG Leutershausen: Hübe; Bernhardt 1, Schwarz, Stippel 1, Jaeger 4, Ruß, Gasser, Streitberger, Wagner 3, Seganfreddo 2, Mantek 3, Pauli 16/12.

Der TVG Großsachsen verlor mit 31:35 verdient gegen Nieder-Roden, kann aber weiter für die 3. Liga planen, denn Coburg II kassierte gegen Eisenach ein 22:31 und kann Großsachsen nicht mehr einholen. "35 Tore sind einfach zu viel. Die Abwehr war nicht gut genug", sagte Trainer Stefan Pohl. Zur Pause lag der TVG mit 17:19 hinten, schaffte zwar noch den Ausgleich zum 20:20, konnte in der Folge das Spiel aber nicht mehr drehen. Auch eine Auszeit brachte nicht mehr die Wende. Dennoch ist der Klassenerhalt sicher und die Saison findet trotz vieler Verletzungen und Nackenschläge ein gutes Ende.

TVG Großsachsen: Sitter, Boudgoust; J. Gunst J., Kernaja 1, Triebskorn 8, Schulz 6, P. Gunst P. 1, Unger 1, Straub, Buschsieper 3/1, Hildebrandt 4, Ulrich 6.

Als Niklas Krämer 30 Sekunden vor Schluss zum 24:22 traf, war das Spiel entschieden. Die HG Oftersheim/Schwetzingen feierte einen 24:23-Heimsieg gegen Erlangen II. Lukas Sauer und Tom Jansen trafen je fünfmal. Schwetzingen und Erlangen haben jetzt beide 30:28 Punkte und stehen im Tabellenmittelfeld.

HG Oftersheim/Schwetzingen: Herb, Gabel - Barthelmeß 3, Messerschmidt 2, Jansen 5, Zipf 4/1, Sauer 5/1, Krämer 4, Suschlik 1, Mehl, Krepper, Kubitschek.

Die Rhein-Neckar Löwen II sind zurück auf dem zweiten Platz. Mit 30:26 gewannen sie beim HC Oppenweiler/Backnang und haben nun bei noch zwei ausstehenden Spielen beste Chancen auf die Vizemeisterschaft in der Südstaffel. Luca Braun (6 Tore) und Rico Keller (5) waren die besten Schützen.

Rhein-Neckar Löwen II: Adanir, Unser - Trost, Ahouansou 4, Braun 5, Damm 2, Bolius 4/3, Wichmann, Röller, Meyer 2, Kirchenbauer 3, Meddeb 1, Keller 5, Kessler 3.

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