Alexander Petersson. Foto: dpa
Von Tillmann Bauer
Heidelberg. Noch am Mittwoch standen Alexander Petersson und Andy Schmid gemeinsam auf dem Parkett. Besonders war, dass die beiden Rückraum-Routiniers der Rhein-Neckar Löwen nicht die gleichen Trikots trugen. Schmids Schweizer besiegten Peterssons Isländer knapp mit 20:18 – bei der Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten waren die beiden Kumpels nach langer Zeit keine Mit-, sondern Gegenspieler.
Es war ein ungewohntes Bild, an das sich alle Handball-Fans gewöhnen müssen. Schließlich gaben die Löwen nur einen Tag später bekannt, dass der 40-jährige Petersson sein letztes Spiel im Trikot der Badener bereits hinter sich hat. Nach neun Jahren in Mannheim wechselt der Linkshänder, der aufgrund seines Astralkörpers von Mitspielern als "Maschine" bezeichnet wird, mit sofortiger Wirkung nach der Weltmeisterschaft zu Ligakonkurrent SG Flensburg-Handewitt, seinem Ex-Klub. Der Grund: Peterssons Vertrag wäre bei den Löwen nach dieser Saison nicht verlängert worden, gleichzeitig suchten die Norddeutschen nach der schweren Verletzungen von Nationalspieler Franz Semper einen Mann, der ihnen sofort weiterhelfen kann – Alexander "Lexy" Petersson hat damit einen attraktiven Arbeitgeber gefunden, bei dem er wohl auch in Zukunft noch weiter auf einem hohen Level Handball spielen kann.
"Es ist die wohl schwerste Entscheidung meiner Karriere gewesen, die Rhein-Neckar Löwen in dieser Situation vorzeitig und kurzfristig zu verlassen", sagt Petersson: "Die Anfrage aus Flensburg kam für mich überraschend und ist gleichzeitig eine große Ehre."
Im rechten Rückraum müssen es also Albin Lagergren und Niclas Kirkelokke richten. Einen Ersatzmann für Patrick Groetzki – dem einzigen Rechtsaußen im Kader – haben die Löwen nun nicht mehr. Jennifer Kettemann weiß, welchen Stellenwert sich Petersson bei den Fans in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Die Geschäftsführerin sagt: "Es fällt uns nicht leicht, einen der dienstältesten und verdientesten Spieler unseres Klubs in der laufenden Saison abzugeben."
Im Sommer, wenn die Löwen in Flensburg gastieren, werden sich Alexander Petersson und Andy Schmid auf dem Feld wiedersehen. Als Gegner – es wird sicher ein ungewohntes Bild.
Mannheim. (dpa) Der isländische Handball-Nationalspieler Alexander Petersson verlässt die Rhein-Neckar Löwen und wechselt zum Bundesliga-Rivalen SG Flensburg-Handewitt. Der 40 Jahre alte Rückraumspieler habe seinen zunächst bis 30. Juni laufenden Vertrag in Mannheim aufgelöst und spiele nach der Weltmeisterschaft in Ägypten für den Spitzenreiter aus Norddeutschland. Dort solle er den langzeitverletzten Franz Semper ersetzen, teilten die Löwen am Donnerstag mit. Peterssons Vertrag hätte der Tabellenzweite im Sommer nicht mehr verlängert, erklärte Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann.
Linkshänder Petersson spielte seit 2012 für die Rhein-Neckar Löwen und wurde mit ihnen unter anderem zweimal deutscher Meister sowie einmal EHF-Pokalsieger. Von 2007 bis 2010 hatte er schon einmal bei Flensburg-Handewitt unter Vertrag gestanden. "Es fällt uns nicht leicht, einen der dienstältesten und verdientesten Spieler unseres Clubs in der laufenden Saison abzugeben. Mit Niclas Kirkeløkke und Albin Lagergren haben wir aber zwei Linkshänder auf der Halbposition, denen die Zukunft gehört", sagte Kettemann.