"Wir können befreit aufspielen"
Die Rhein-Neckar Löwen steigen nach einer dreiwöchigen Pause in Hannover wieder ins Bundesliga-Geschehen ein

Volle Kraft voraus: Löwen-Trainer Jacobsen will noch ein paar Siege holen. Foto: vaf
Von Daniel Hund
Heidelberg. Drei Wochen - und kein Spiel: Keine Bundesliga, keine Champions League, kein Pokal. Nichts. Gewohnt sind die Rhein-Neckar Löwen eigentlich anderes. Selbst zwei Spiele an einem Tag hatten die Gelben in der jüngeren Vergangenheit schon vor der Brust. "Es mal so herum zu erleben, ist auch ganz schön", lacht Trainer Nikolaj Jacobsen, "langweilig war es uns aber ganz sicher nicht, einige von uns waren bei ihren Nationalmannschaften."
Am gestrigen Dienstag kehrte wieder Normalität ein: Training in Kronau, Videostudium im Regieraum. Eigentlich drehte sich alles um Hannover, also die Mannschaft, bei der die Badener morgen ab 19 Uhr wieder auf der Platte gefordert sein werden. "Das ist eine Mannschaft, die es vor allem zuhause jedem Gegner schwer macht", sagt der Däne. "Trotzdem konnten wir dort in den letzten vier Jahren unter mir immer gewinnen. Ich hoffe, dass uns das im fünften Anlauf auch gelingen wird."
Für Jacobsen ist es bekanntlich der letzte Anlauf. Im Sommer ist Schluss, die Löwen-Mission beendet. Rund anderthalb Monate sind es bis dahin noch und so langsam macht sich Abschiedsschmerz breit. Jacobsen zur RNZ: "Da wir mittlerweile aus allen Wettbewerben raus sind, fängst du natürlich an nachzudenken. Für mich wird der Abschied sehr hart."
Am Ostersonntag steigt zudem wohl bereits das vorgezogene Abschiedsspiel. Dann gastiert die SG Flensburg-Handewitt, der Titelfavorit Nummer eins, in Mannheim. Die SAP Arena ist bereits restlos ausverkauft. Ob sie das in dieser Spielzeit nochmals sein wird, ist sehr fraglich. Jacobsen macht sich da nichts vor: "Das wird noch einmal ein echtes Highlight für mich und alle anderen, die nach der Runde gehen. Diesen Moment müssen wir genießen."
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Und mit einem Sieg krönen. Laut dem Weltmeister-Trainer sollen es möglichst nur noch Siege werden. "Wir wollen und können befreit aufspielen, der Druck ist weg! Ob wir am Ende dann Dritter oder Vierter werden, ist eigentlich egal", sagt Jacobsen, der den dritten Rang natürlich trotzdem erreichen möchte.
In Hannover kann er nach wie vor nicht aus dem Vollen schöpfen: Abwehrmann Jesper Nielsen fehlt weiterhin. Seine Leiste schmerzt seit Wochen und schränkt die Löwen taktisch stark ein. Nielsen kann nämlich nicht nur im Innenblock seinen Man stehen, er macht auch auf der Spitze in der 5:1-Abwehr einen sehr guten Job. Ansonsten kann Jacobsen auf alle Asse zurückgreifen.
Der Trip nach Hannover beginnt für die Löwen am heutigen Mittwoch am frühen Nachmittag. Morgens wird in Kronau trainiert und mittags gemeinsam gegessen, ehe es mit dem Mannschaftsbus über die Autobahn nach Niedersachsen geht.



