Ex-Löwe Steinhauser in Flensburg bereits gut integriert
Nach fünf Jahren bei den Rhein-Neckar Löwen hat sich Marius Steinhauser im letzten Winter für eine Zäsur entschieden

Marius Steinhauser mag das Meer. Der zur SG Flensburg-Handewitt gewechselte Handballer fühlt sich an der Küste wohl. Foto: Kirschner
Von Jan Kirschner
Flensburg. Im hohen Norden ist das Wetter kühler und feuchter als im Badischen, dennoch hat Marius Steinhauser den Strand von Wassersleben schätzen gelernt. Der Handballer, der gerade von den Rhein-Neckar Löwen zur SG Flensburg-Handewitt gewechselt ist, war in den letzten Wochen mehrfach am Meer. "Das ist ein schöner Ort, um runterzukommen und vom Trubel abzuschalten", meint der 24-Jährige. Und der Weg ist kurz: Vom Reihenaus in der Gemeinde Harrislee sind es nur fünf Minuten bis zum Strand.
Nach fünf Jahren bei den Rhein-Neckar Löwen hat sich Marius Steinhauser im letzten Winter für eine Zäsur entschieden. Bei den Rhein-Neckar Löwen feierte der Rechtsaußen zwei deutsche Meisterschaften, bewegte sich allerdings auch immer im Schatten von Platzhirsch Patrick Groetzki. Ein Wechsel, ein Neuanfang im Norden, erschien attraktiv, zumal die Flensburger sich um die Dienste von Marius Steinhauser bemühten.
Über die Rolle als Nummer zwei wird der 24-Jährige zunächst auch im neuen Team kaum hinauskommen, denn sein Positionskollege ist ein Olympiasieger. "Ich bin mir meiner Situation bewusst", erklärt der Neuzugang. "Lasse Svan ist ein Rechtsaußen von Weltklasse-Niveau. Ich kann sicherlich noch viel lernen und werde bereit sein, wenn ich zum Einsatz
komme." Bei der Heimspiel-Premiere am Sonntag gegen Lübbecke (37:23) saß Steinhauser 53 Minuten lang auf der Bank. Dann durfte er auf das Spielfeld und erzielte prompt mit dem ersten Ballkontakt sein erstes Bundesliga-Tor für die SG.
In den Wochen zuvor wusste er zu überzeugen, war in mehreren Testspielen der beste Torschütze. "Marius hat sich sehr schnell integriert", lobt SG-Trainer Maik Machulla. Keine Frage: Marius Steinhauser, der beim TSV 05 Rot das Handballspielen lernte, hat sich im hohen Norden gut eingelebt. Mit der Mannschaft hat er bereits einige Cafés und Restaurants kennengelernt. "Flensburg ist schnuckelig, es gibt viele kleine, schöne Läden", findet der Linkshänder.
Besonders gespannt ist er auf Sonntag, wenn es gegen den Ex-Klub geht. Denn für Marius Steinhauser und die SG ist die Bundesliga-Partie gegen den deutschen Handball-Meister fast schon wie ein Endspiel - und das am dritten Spieltag. Nach der 29:32-Pleite beim TSV Hannover-Burgdorf steht der Vizemeister der Vorsaison im Heimspiel unter Druck. "Es wird sich zeigen, wer nach der schweren Vorbereitung besser eingespielt ist", meint Steinhauser und ergänzt mit einem Lächeln: "Ich hatte schon einige Karten-Bestellungen aufzugeben."
Beim letzten Löwen-Gastspiel am 28. Mai trug der gebürtige Karlsruher noch das Trikot der Süddeutschen, saß allerdings 60 Minuten hinter der Bank. Die Daumen drückte er erfolgreich - und schnupperte etwas an seiner Zukunft. "Die Emotionen und die Leidenschaft in der Halle waren beeindruckend, so etwas gibt es selten in Europa", berichtet Steinhauser. "Nun weiß ich, dass ich für einen Traditionsklub spiele. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in dieser Saison etwas erreichen können."



