Handball-Weltmeisterschaft

Was Rhein-Neckar Löwe Kohlbacher nachts so macht

Löwe Jannik Kohlbacher läuft bei der WM langsam richtig heiß

20.01.2019 UPDATE: 21.01.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

113 Kilogramm geballte Kraft: Löwe Jannik Kohlbacher (r.). Foto: dpa

Von Tillmann Bauer

Köln. Jannik Kohlbacher, 23, schläft generell gut. Das hatte sein Zimmerkollege, Andreas Wolff, kürzlich verraten. "Jannik hat die bewundernswerte Eigenschaft, innerhalb von drei Sekunden eingeschlafen zu sein. Er hängt den ganzen Abend am Handy, dann sagt er ’Gute Nacht’ und drei Sekunden später hörst du ihn schnarchen, als ob er ganz Brasilien abholzen wollte", waren die genauen Worte. Das muss wohl wirklich laut sein.

Kohlbacher lachte, als er darauf angesprochen wurde. "Ich habe sehr gut geschlafen die vergangenen Nächte", grinste der Kreisläufer der Rhein-Neckar Löwen, der stolze 113 Kilogramm auf die Waage bringt. "Laut meinem Kollegen habe ich ja die Bäume von Brasilien abgesägt - ich weiß nicht, auf welchen Zeitraum er das bezieht." Kohlbacher sieht es entspannt, er hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen.

Auf dem Spielfeld glänzte das in Birkenau aufgewachsene Kraftpaket zuletzt aber nicht mit seinem Mundwerk, sondern mit seiner sportlichen Leistung. Denn Bundestrainer Christian Prokop vertraut neben Kohlbacher mit Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler insgesamt auf drei Kreisläufer. Alle drei haben ihre eigenen Stärken und Schwächen. Kohlbacher wurde von Prokop schon oft gelobt, der Bundestrainer schätzt an ihm vor allem, dass er "Ruhe und Überzeugung" ausstrahlt.

Nachdem Kohlbacher im letzten Vorrundenspiel gegen Serbien noch viermal traf und zum Spieler des Spiels gewählt wurde, rieb er sich an der isländischen Deckung etwas mehr auf, konnte aber dennoch einige Siebenmeter herausholen.

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Einen kurzen Schock-Moment gab es lediglich eine Viertelstunde vor Abpfiff, als Kohlbacher bei einer Abwehraktion zu Boden ging und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Ellenbogen hielt. Voller Frust schlug er gegen die Latte und vergrub sich kurzzeitig auf der Bank unter seinem Trikot. "Alles in Ordnung", gab er aber schon in der Mixed Zone Entwarnung. Bei einer Weltmeisterschaft im eigenen Land muss schon Schlimmeres passieren, um Kohlbacher außer Gefecht zu setzen.

"Ich glaube, um das Nationalmannschaftstrikot überzuziehen, muss man keinen mehr motivieren - das erklärt sich von selbst", sagt er. Fest steht: Hat Kohlbacher den Ball, folgt eigentlich immer ein Tor oder ein Siebenmeter. Er ist nicht zu bremsen.

Blieb nur noch zu klären, ob die Auszeichnung zum "Man of the Match" einen Ehrenplatz im Hause Kohlbacher bekommt? "Ich bin gespannt, ich hatte noch keine Zeit mir das Zeug genauer anzuschauen", lachte er.

Dafür ist dann sicherlich nach dem Turnier genug Zeit. Schließlich hat der Löwe noch Großes vor.

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