Justin Caracciolo (mit Ball) leitet einen der gefährlichen RGH-Attacken ein. Foto: F&S
Heidelberg. (momo) Der Heidelberger Ruderklub pflügt unaufhaltsam durch die Rugby-Bundesliga. Gegen den TSV Handschuhsheim gab es beim 75:5 einen weiteren klaren Erfolg, Platz eins und Heimrecht im Halbfinale ist dem Ruderklub sicher. Der SC Neuenheim zeigte sich im Vergleich zum Frankfurt-Spiel verbessert und erkämpfte in Pforzheim einen Bonuspunkt. Im Duell zwischen der RG Heidelberg und der Neckarsulmer SU wirbelten die aus Hongkong zurückgekehrten Siebenerrugby-Nationalspieler die Abwehrreihen der NSU gehörig durcheinander, am Ende verteidigte die RGH ihren zweiten Tabellenplatz mit 61:24 sicher.
Die volle Stärke des Meisters bekam der TSV Handschuhsheim zu spüren, der trotz aufopferungsvollen Kampfe - vor allem der zahlreichen jungen Spieler - chancenlos war. Der Ruderklub hatte im Gegensatz zum Nachholspiel seine Bestbesetzung aufgeboten und zeigte seine Ausnahmestellung über die vollen 80 Minuten. Jacobus Otto präsentierte sich in Topform und legte drei Versuche, obwohl er eine Zeitstrafe absitzen musste und nach einer Stunde durch Kehoma Brenner ersetzt wurde. Die Handschuhsheimer "Löwen" versuchten einiges, aber fanden sie kein Durchkommen durch die gut organisierte Defensive des HRK. Erst mit dem Schlusspfiff gelang Tilmann Stein der Ehrenversuch.
Der SC Neuenheim unterlag beim deutschen Vizemeister Pforzheim zwar mit 22:84, eroberte durch die vier Versuche von William Esau, André Viviers, Jakob Schneider und Juandre Kühn aber einen offensiven Bonuspunkt, über den sich Kapitän Paul Weiss an seinem 27. Geburtstag sehr freute und der in der Saisonendabrechnung eventuell von Bedeutung sein könnte. An diesem Samstag spielt der Vorletzte Heusenstamm gegen den letzten Neuenheim.
Die Pforzheimer waren, obwohl der SCN eine deutliche Leistungssteigerung zeigte, schneller, wuchtiger und technisch besser und belohnten ihre Fans durch 14 Versuche, von denen die ehemaligen Neuenheimer Sam Harris (2) und Oliver Paine (5) sieben erhöhten. In den Standardsituationen waren die SCN-Stürmer gleichwertig, doch wenn die Pforzheimer Manasah Sita, Luke Wakefield oder Tafadzwa Chitokwindo Fahrt aufnahmen, sehen die SCN-Verteidiger nur deren Fersen.
Der starke Aufsteiger Neckarsulm zeigte auch bei den "Orange Hearts" der Rudergesellschaft Heidelberg eine couragierte Leistung und ging nach einer halben Stunde durch einen herausgefangenen Ball sogar in Führung. Doch mit zunehmender Spielzeit zeigte sich die spielerische Überlegenheit der RG Heidelberg, bei der die Siebenerrugby-Nationalspieler sich nahtlos einfügten. Eindrucksvolle Angriffskombinationen endeten in schön anzusehenden Versuchen, am erfolgreichsten war hierbei Flanker Simon Schreieck, der dreimal die Linie überquerte. Am Ende stand ein klarer und auch in dieser Höhe verdienter 61:24-Sieg zu Buche, die RGH kann damit fürs Halbfinale planen.
In der 2. Bundesliga Süd hatte der Heidelberger Turnverein Tabellenschlusslicht Karlsruher SV zu Gast. Spielfreudig gingen die "Turner" zu Werke und überrannten die Karlsruher förmlich. Dank des 63:7-Erfolges überholte der HTV den München RFC in der Tabelle und ist nun Dritter.