In Kirchheim gewannen Kapitän Philipp Heyden und Co. nur den Sprungball: Nach dem knappen 90:91 wollen sie nun gegen Schwenningen in die Erfolgsspur zurück. Foto: Thomas Disqué
Von Michael Wilkening
Kirchheim/Heidelberg. Eine äußerst knappe und deshalb schmerzhafte Niederlage liegt hinter den Zweitliga-Basketballern der MLP Academics Heidelberg, eine weitere schwere Auswärtsaufgabe in Schwenningen liegt vor der Mannschaft um Kapitän Phillipp Heyden. Der Center und seine Kollegen haben deshalb nicht viel Zeit, sich nach dem 90:91 am Mittwoch bei den Kirchheim Knights zu grämen. Am Samstag (18 Uhr) geht es bei den Panthers Schwenningen um die nächsten Punkte, um die gute Ausgangslage auszubauen.
Die haben die Heidelberger schließlich trotz der Pleite bei den Knights, die 1,4 Sekunden vor dem Ende zustande kam. Keine Mannschaft in der Liga hat weniger Niederlagen als die Academics (3), sodass das Team von Branislav Ignjatovic perspektivisch die Tabellenspitze angreifen kann, wenn es die Nachholspiele mehrheitlich gewinnt. "Man kann nicht alles kontrollieren, ich bin froh um jede Trainingseinheit und jedes Match, das wir absolvieren können", sagt Heyden – ganz bewusst will sich der erfahrene Haudegen nicht mit einer möglichen Konstellation in der Tabelle beschäftigen. Besonders nicht in der aktuellen Zeit, in der nicht nur eine Formschwäche, sondern auch positive Corona-Fälle einen Absturz einleiten können.
Heyden konzentriert sich auf die nächste Partie bei den Panthern, um möglichst den zehnten Saisonsieg im 13. Spiel einzufahren. "Wir müssen besser verteidigen und weniger Fehler machen", lautet die Vorgabe an sich und seine Teamkollegen. Aus der Aussage "Offensiv haben wir eigentlich nie Probleme gehabt" leitet der Center ab, dass die Arbeit unter dem eigenen Korb darüber entscheidet, ob die Heidelberger nach dem kleinen Rückschlag in Kirchheim gleich wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.
Von den grundsätzlichen Fähigkeiten der Academics in dieser Saison ist Heyden überzeugt. "Von der Qualität der einzelnen Spieler ist das der beste Kader, seit ich in Heidelberg bin", sagt der 32-Jährige, einen Automatismus für Erfolg leitet er daraus aber (noch) nicht ab: "Ob wir jetzt die beste Mannschaft haben, muss sich erst noch herausstellen." Heyden ist angetan von der guten Atmosphäre innerhalb des Teams ("Das haben wir in Heidelberg immer hinbekommen"), doch ein abschließendes Urteil möchte er erst fällen, wenn die Academics auch in schwierigen Phasen ihren Kurs beibehalten. Eine gute Gelegenheit, andere und sich selbst zu überzeugen, bietet das Spiel am Samstag in Schwenningen.
Für Shaun Willett bedeutet die Partie im Schwarzwald die schnelle Rückkehr zum Ex-Klub. Der Forward hatte die Saison in Schwenningen begonnen, seinen Vertrag aber nach einem Disput mit dem Trainer aufgelöst – und schloss sich danach den Heidelbergern an. "Er hat sich gut integriert und wird viele gute Spiele für uns machen können, wenn er unsere Systeme noch besser kennt", hält Heyden große Stücke auf den athletischen US-Amerikaner. "Er kann uns beim Rebounding helfen", sagt der Kapitän – und baut darauf, dass Willett dies bei seinem ehemaligen Arbeitgeber am Samstag erledigt.