Respekt vorm Aufsteiger
SV Waldhof am Familientag gegen TSG Balingen - Walldorf beim Schlusslicht - Hoffenheim gegen Mainz

Jubelsprünge: Jannik Sommer (l.) und Mete Celic sind mit dem SVW bis an die Tabellenspitze geflogen. Foto: vaf
Heidelberg. (rodi/bz/miwi) Der SV Waldhof lädt zum Familientag. Viele Attraktionen sollen die kleinen Zuschauer begeistern. Die Stadiontore öffnen deshalb am Samstag schon um 12 Uhr. Auch Fußball wird gespielt. Mit der TSG Balingen gastiert der unbequeme Aufsteiger aus dem Zollernalbkreis in Mannheim und der Empfehlung, erst zwei Saisonspiele verloren zu haben. "Spätestens seit dem Studium der Bilder wird keiner mehr aus unserer Mannschaft diesen Gegner unterschätzen", ist Trainer Bernhard Trares überzeugt. "Die Balinger kämpfen und rackern und haben einen festen Plan, den es zu durchbrechen gilt", spricht der 53-jährige mit Respekt vom Liganeuling.
Gleichwohl will der Coach natürlich einen weiteren Sieg einfahren und die Tabellenführung festigen, denn noch immer schwebt der drohende Abzug von Punkten über dem SVW nach dem Spielabbruch in der Aufstiegsrelegation. Am kommenden Dienstag wird beim DFB darüber verhandelt werden. Das erstinstanzliche Urteil von drei Punkten Abzug hatten die Blau-Schwarzen bekanntlich angefochten.
Für den gelbgesperrten Michael Schultz wird Mirko Schuster in die Startelf rücken. Auch Jesse Weißenfels, dessen Heilung sich nach dem Zehenanbruch verzögert und Raffael Korte, der noch Trainingsrückstand aufholen muss, werden nicht zur Verfügung stehen.
Stellt man die Tabelle auf den Kopf, wäre es ein Gipfeltreffen. Als Vorletzter der Fußball-Regionalliga muss der FC-Astoria Walldorf heute zum Schlusslicht SC Hessen Dreieich. Anpfiff ist um 19 Uhr beim Aufsteiger, der seit seiner Premiere in der neuen Liga mit zahlreichen Transfers für Aufsehen gesorgt hat.
Walldorf heute beim Schlusslicht
Zuletzt verstärkten die ehemaligen Bundesliga-Profis Kevin Pezzoni und Constant Djakpa den SC. "Die stellen auf Voll-Profitum um", erklärt FCA-Trainer Matthias Born in Bezug zum heutigen Gegner. Damit verstärkt sich der Trend in die Richtung, dass die Regionalliga kurz davor ist, ausschließlich von Profi-Mannschaften besetzt zu sein. Aktuell beschäftigen nur noch Walldorf sowie die beiden Aufsteiger FK Pirmasens und die TSG Balingen keine Vollzeitangestellten. "Vor ein paar Jahren war das mit sechs, sieben Vereinen noch anders", sagt Born. Angesichts dieser Voraussetzungen scheint ein Klassenverbleib von Jahr zu Jahr schwieriger erreichbar zu sein. Trotz der schlechten Lage und des Substanzverlusts im Kader, geben sich die Astorstädter kämpferisch. Was momentan fehlt, ist ein Erfolgserlebnis. Sollte dieses in Dreieich gelingen, könnte es als Initialzündung wirken. Andererseits droht der Sturz ans Tabellenende.
Marco Wildersinn erwartet am Sonntag ein "munteres Spiel" und der Trainer der U23 der TSG Hoffenheim sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten, wenn seine Mannschaft im Dietmar-Hopp-Stadion auf die U23 des FSV Mainz 05 trifft. "Beide Teams wollen Fußball spielen, das sollte schön anzuschauen sein", erwartet der Fußballlehrer ein attraktives Match. In den 90 Minuten geht es aber nicht in erster Linie darum, den Zuschauern Spaß zu bereiten, sondern zu gewinnen. "Wir wollen uns oben festsetzen", sagt der Coach - und weil es in der Liga - mit Ausnahme des Spitzenreiters SV Waldhof - eng zugeht, braucht es Siege, um dauerhaft in der oberen Tabellenhälfte zu bleiben. "Wir hatten eine gute Trainingswoche, die Jungs sind gut drauf", sind die Voraussetzungen für einen weiteren Erfolg nach dem Derbysieg vergangene Woche in Walldorf gegeben.