Minos Gouras erzielt gegen den Koblenzer Torwart Hrvoje Vincek das 2:0 für den FCA. Foto: Pfeifer
Von Christopher Benz
Walldorf. Der Dreier bleibt in Walldorf, diese Nachricht war die wichtigste am Samstagnachmittag für den FC-Astoria und seine Anhänger. 3:0 (0:0) hat die Elf von Matthias Born den TuS Rot-Weiss Koblenz geschlagen. Dabei fiel einem immer wieder ein Wort ein, wenn man in die Gesichter der ganz in blau gekleideten Kicker schaute: Erleichterung. „Jetzt sind die Jungs wieder ein bisschen freier im Kopf, da sie in den letzten Wochen nicht so viele Erfolgserlebnisse hatten“, gab der Sportliche Roland Dickgießer hinterher zu Protokoll.
Das letztlich klare Ergebnis täuscht über den lange Zeit offenen Spielverlauf hinweg. Koblenz reiste als abgeschlagenes Schlusslicht in die Astorstadt, wo die Gastgeber ein gewisses Maß an Nervosität zeigten. Acht Wochen lag der letzte Sieg zurück, langsam aber sicher musste der Blick nach unten gerichtet werden. Umso wichtiger waren daher die Punkte 23, 24 und 25, die einen großen Schritt ins vordere Tabellenmittelfeld bedeuteten.
Das Positive für die Gastgeber im ersten Spielabschnitt – sie hatten mehr Ballbesitz. Das war es aber auch schon. Koblenz trat so auf, wie man es von einem Tabellenletzten erwarten durfte. Sie sicherten in erster Linie das eigene Tor, nach vorne setzten sie ausschließlich auf Konter. Die erste richtige Gelegenheit bot sich den Walldorfern zwei Minuten vor dem Seitenwechsel. Minos Gouras scheiterte aus ganz spitzem Winkel an Gäste-Torhüter Vincek, der danach unfreiwillig Groß bediente. Der Offensivmann nutzte die unerwartete Chance nicht und setzte die Kugel knapp neben das Gehäuse. „Koblenz war der erwartet unangenehme Gegner“, hielt Walldorfs Trainer Matthias Born fest und präzisierte, „sie haben die Räume sehr eng gemacht, was es für jeden Gegner schwer macht.“
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten änderte sich wenig am Spielverlauf, die Gäste hatten sogar eine sehr gute Kontergelegenheit, schafften es jedoch nicht aus einer 4:2-Überzahl Kapital zu schlagen (53.). Quasi im Gegenzug durften die Hausherren jubeln. Andreas Schön bediente den geschickt einlaufenden Gouras mit einem langen Pass aus der eigenen Hälfte heraus. Der Torschütze kam dabei kurz vor dem aus seinem Tor eilenden Vincek an die Kugel und spitzelte das Spielgerät zum 1:0 über die Linie. „Zuerst dachte ich, der Ball rollt nicht bis über die Linie“, sagte ein grinsender Gouras, „dann hat es aber doch gereicht und das 1:0 hat uns natürlich sehr geholfen.“ Die Führung gab dem FCA dennoch nicht die benötigte Sicherheit. Der eingewechselte Noel stiftete in der Walldorfer Hintermannschaft gehörig Unruhe. Aus der Drehung schoss er mit voller Wucht an die Latte (66.).
Chancen gab es nun im Minutentakt auf beiden Seiten. Ahlbach verpasste mit einem Kopfball den Ausgleich (75.), dafür nutzte Gouras in der 78. Minute einen Konter zum 2:0, wofür der eingewechselte Jimmy Marton die Vorarbeit leistete. Damit war die Gegenwehr der Gäste gebrochen. André Becker vollendete einen Abpraller in Torjägermanier zum 3:0 (84.). „In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, weil wir die Wege in die Tiefe gefunden haben“, sagte Born und meinte damit die Tore und den ein oder anderen Konter, meist von Schön initiiert, wie sein Trainer lobend erwähnte: „Andi hat klasse Pässe gespielt.“
FC-Astoria Walldorf: Kristof – Goß, Nyenty, Schaffer, Christoph Becker – Groß (81. Burgio), Hillenbrand, Schön (74. Marton), Gouras – Sahin (84. Nag), André Becker.
TuS Rot-Weiß Koblenz: Vincek – Klein (79. Masala), Baltic, Kraemer, Fritsch, Meinert – König, Weidenbach, Ahlbach, Miles (58. Stojanovic) – Arndt (56. Noel).
Schiedsrichter: Knoll (Kleinottweiler). Zuschauer: 218.; Tore: 1:0 Gouras (53.), 2:0 Gouras (78.), 3:0 A. Becker (84.).