Will seine Versuche künftig beim SCN legen: Clemens von Grumbkow. Foto: Keßler
Heidelberg. (momo) In der für die traditionellen Rugbyspieler langen Sommerpause wurde nicht nur viel Siebenerrugby gespielt und beim olympischen Turnier zugeschaut, sondern auch die Saisonvorbereitungen liefen auf Hochtouren. Die fünf Heidelberger Vereine haben sich nach Kräften verstärkt, um die Spielzeit 2016/17 mit Erfolg abzuschließen.
Der deutsche Vizemeister Heidelberger Ruderklub hat viele Abgänge zu verkraften. Besonders schwer wiegt der Verlust der kompletten ersten Sturmreihe, in der Alexander Widiker (Karriere beendet), Samy Füchsel (SC Albi/Frankreich) und Arthur Zeiler (TV Pforzheim) nicht mehr zur Verfügung stehen. Neben den Grundpfeilern des jahrelang so dominanten HRK-Sturms muss Trainer Pieter Jordaan auch den zu seinem Heimatverein Sportclub Neuenheim zurückkehrenden Clemens von Grumbkow und die pausierenden Hendrik van der Merwe und Benjamin Danso ersetzen.
Um den Wegfall der Leistungsträger aufzufangen, hat das Management der "Zebras" mit Hochdruck gearbeitet. Der deutsche Nationalspieler Dale Garner (Luctonians RFC/England) und Thore Schmidt (FC St. Pauli) sollen die Hoheit im Gedränge sicherstellen. Der flexible Harris Aounallah (Stade Rochelais/Frankreich) und Sprinter David Schulz (TV Pforzheim) verstärken die Hintermannschaft. Vom Umbruch könnte auch Felix Hammers (TuS Düsseldorf) profitieren.
Ohne neue Spieler, aber mit einem gut eingespielten Kader geht die Rudergesellschaft Heidelberg in die Saison. Lediglich Fabian Manke-Reimers (SCN) verlässt die "Orange Hearts", sodass Trainer Christopher Weselek auf den Vorjahren aufbauen kann und mit einer starken Frühform seiner Schützlinge rechnen darf.
Den SC Neuenheim verlassen zwar nur drei Akteure, aber diese waren Leistungsträger. Wynston Cameron-Dow und Senzo Ngubane (beide SC 1880 Frankfurt) zieht es nach Hessen, während das Ziel von Sam Harris nicht feststeht. Er wird mit Meister TV Pforzheim in Verbindung gebracht. Allerdings konnten sich die "Königsblauen" ordentlich verstärken: Kete Kete Domingos da Silva und Nico Richter kommen vom TSV Handschuhsheim, von der Universität Heidelberg stößt Sean Robinson dazu. Clemens von Grumbkow kehrt vom HRK zu seinen Wurzeln zurück, was ebenso erfreulich für den neuen Trainer Lars Eckert ist wie die Spieler, die aus den Junioren aufrücken: Valentin Heuser, Ralf Kling, Tobias Robl, Constantin Schiemer, Jakob Schneider und Murtaza Yildirim. Kevin Landsberg wurde nach seiner Auszeit reaktiviert. Nico Antonio Hnilicka (RC Rottweil), Fabian Manke-Reimers (RGH), Abdoulah Njie (FC Rekino/Senegal) und George Richter (Westville Old Boys/Südafrika) komplettieren die Neuzugänge und machen den SCN zu einem guten Team mit tieferem Kader als bisher, welches auch von Co-Trainer Alexander Widiker (Wild Rugby Academy) betreut wird.
Der TSV Handschuhsheim setzt hauptsächlich auf Kräfte des Nachwuchses. Nico Richter und Kete Kete Domingos da Silva verlassen die "Löwen" in Richtung SCN, Ali Sürer geht nach Pforzheim. Dafür stoßen Jugendspieler wie Pirmin Stöhr und Christopher Korn sowie Robert Lehmann und Manuel Jäger (RC Rottweil) zum Herrenkader. Zudem konnten die "Löwen" mit Joshua Tasche (Berliner RC) einen flinken Spieler für die Hintermannschaft gewinnen.
Beim Heidelberger TV wiegt der Abgang Benjamin Olouchs (Ziel unbekannt) schwer. Zweite-Reihe-Routinier Philipp Gerbecks zieht zurück nach Bonn. Auch muss die junge Mannschaft der "Turner" auf Erfolgstrainer Thomas Kurzer verzichten. In seine großen Fußstapfen versucht der ehemalige Kapitän und Nationalspieler Benedikt Scherrer zu treten. Als Spielertrainer hat er die Kapitänsbürde an Nicolas Kurzer übertragen. Freuen kann sich Scherrer auf die Neuzugänge Lukas Mack und Alexander Barthel (bisher ohne Verein), Oliver Rupp (York St. John University/England) und Alexandru Axin (Club de Rugby Malaga/Spanien). Der HTV ist Mitfavorit der 2. Liga Süd.