Hans-Peter Wild (Mitte) mit dem deutschen Nationaltrainer Kobus Potgieter (links) und Teammanager Robert Mohr. Foto: Keßler
Eppelheim. (fre/cpb) In den französischen Medien wird er "milliardaire alle-mand" oder "homme d’affaires" genannt. Deutscher Milliardär oder Geschäftsmann. Gemeint ist der Eppelheimer Ehrenbürger und Capri Sun-Eigentümer Hans-Peter Wild. Und das Interesse der Medien hat einen einzigen Grund: Hans-Peter Wild hat mit Stade Français Paris einen Traditionsklub der ersten französischen Rugbyliga Top 14 gekauft. Die "Rosa Soldaten", wie sie aufgrund ihres Auswärtstrikots genannt werden, haben 14-mal den Meistertitel erworben und haben die Saison 2016/17 auf Platz zehn beendet. Der erste Meistertitel datiert aus dem Jahr 1893, der letzte aus 2015.
Als künftiger Präsident des wahlweise im Stade Jean-Bouin neben dem Prinzenpark (20.000 Zuschauer) oder im Stade de France (80.000 Plätze) spielenden Vereins, dessen früherer Präsident Max Guazzini Besitzer des Radiosender NRJ ist, will der 75-jährige Wild in den nächsten drei Jahren 36 Millionen Euro investieren. Das berichtet unter anderem Le Figaro. Im Gegenzug werden die Rugbyspieler von Stade Français den Capri Sun-Schriftzug auf ihren Trikots tragen.
Zu erfahren war, dass es Ziel sei, binnen der nächsten drei Jahre das laufende Defizit der Profi-Abteilung des Pariser Erstligisten abzubauen. Dass Wild ein Auge auf den Rugby-sport geworfen hat, der in Frankreich die größten Stadien füllt, ist nichts Neues.
Vor zehn Jahren rief er in Heidelberg die "Wild Rugby Academy" ins Leben, die sich der Rugby-Förderung in Deutschland verschrieben hat. In Kürze beginnt in Heidelberg-Kirchheim auf dem Gelände des HSC die Errichtung eines deutschen Rugby-Entwicklungszentrums für rund zehn Millionen Euro.
An den Bettelstab wird dieses Engagement den Ehrenbürger nicht bringen. Hans-Peter Wild, der in Zug/Schweiz residiert und als Kosmopolit weltweit unterwegs ist, hatte vor zwei Jahren mit dem Aromengeschäft "Wild Flavors" einen Teil seines Imperiums verkauft - für 2,3 Milliarden Euro.