Zog von 2010 bis 2014 bei Heidelbergs Basketballern die Fäden: Spielmacher Kai Barth. F.: vaf
Von Nikolas Beck
Heidelberg. Ein Wunsch, den die Spieler der MLP Academics schon lange vor Corona geäußert hatten, könnte in Erfüllung gehen. Wie die RNZ erfuhr, überlegt Spielmacher Kai Barth seine Basketball-Rente zu beenden und in der kommenden Saison zurück ins Team von Trainer Branislav Ignjatovic zu kehren. Der inzwischen 31-jährige Gymnasiallehrer hatte bereits von 2010 bis 2014 bei den Academics Regie geführt, dann aber seine Karriere beendet, um sich aufs Studium zu konzentrieren. In der vergangenen Runde trainierte der 1,88 Meter große Point Guard immer mal wieder mit – und hinterließ trotz mehrjähriger Basketball-Pause bleibenden Eindruck. Viele "Akademiker" hatten sich schon damals für ein Engagement ausgesprochen – freilich mehr im Spaß.
Nun könnten Barth und die Verantwortlichen offenbar Ernst machen.
Man befinde sich in Gesprächen, bestätigt Matthias Lautenschläger zumindest. Der Academics-Manager hofft, dass nach Albert Kuppe (31) der nächste "Ehemalige" mit den Academics zurück in die Zukunft startet. "Er ist ein abgeklärter Stratege, der unserem Spiel Stabilität geben kann", sagt Lautenschläger, der es 2014 bedauerte, dass Barth ausgerechnet dann ging, als Ignjatovic das Traineramt übernahm.
Der gebürtige Frankfurter stammt aus einer Basketballfamilie. Sowohl die Eltern als auch seine beiden Brüder gingen auf Korbjagd. Die drei Sprösslinge spielten einst gemeinsam für den TV Langen und sind ehemalige Junioren-Nationalspieler. Der Stadt am Neckar ist Kai Barth auch nach seiner ersten Zeit bei den Academics und dem Studium treu geblieben. Als Initiator des "Heidelblocks" engagiert er sich für den Klimaschutz, ist inzwischen zweifacher Familienvater.
Es sei eine "günstige Fügung", wenn in Zeiten der Planungsunsicherheit ein erfahrener Spieler aus der Region, dem Mannschaft und Trainer vertrauen, wieder angreifen wolle, sagt Lautenschläger. Um für den Fall der Fälle zum anvisierten Saisonstart am 16. Oktober in Basketballform zu sein, schiebt Barth seit Anfang des Monats Extraeinheiten.
Academics-Athletiktrainerin Serena Benavente hat ihm dazu ein besonderes Trainingsprogramm erstellt. Martin Möll kann beobachten, dass der Fokus stimmt. "Er ist täglich da, fleißig und engagiert", berichtet der Studioleiter des Rohrbacher Fitropolis, wo Barth sich als VIP-Gast fit macht. Einem erfolgreichen Comeback würde trotz langer Pause nichts im Wege stehen, glaubt Möll. Und als ehemaliger Basketball-Zweitliga-Referee muss er es eigentlich wissen.