Sein Einsatz ist noch ungewiss: Adam Eberhard von den Academics. Foto: vaf
Von Michael Wilkening
Heidelberg. Am Donnerstagvormittag saß Branislav Ignjatovic vor dem Fernseher und schaute sich Tennis an. Beim Duell zwischen Roger Federer und Novak Djokovic hielt es der Serbe, wenig überraschend, mit seinem Landsmann und freute sich deshalb über den Halbfinal-Triumph von Djokovic bei den Australian Open.
"Mal sehen, ob er auch das Endspiel gewinnt. Ich habe Zweifel", zeigte sich der Trainer der MLP Academics Heidelberg kritisch bezüglich eines Erfolgs von Djokovic beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Unsicher ist Ignjatovic auch bezüglich der Siegchancen seiner Mannschaft am Samstag (19.30 Uhr) bei den Baskets Paderborn. Die Heidelberger gehen mit personellen Sorgen in das Zweitliga-Duell.
Mit Stephon Jelks und Adam Eberhard drohen ausgerechnet die beiden Power Forwards auszufallen. Eberhard konnte bis gestern nicht trainieren, Jelks absolvierte nur eine leichte Einheit. "Beide haben Probleme am linken Knöchel", berichtet Ignjatovic. Sollten beide in Paderborn nicht auf dem Feld stehen können, müsste der Coach der Academics improvisieren. "Irgendeine Lösung müssten wir finden", sagt der Serbe und hofft darauf, dass sich die personelle Lage vor der Fahrt nach Ostwestfalen noch entspannt.
Schließlich steht in Paderborn viel auf dem Spiel, denn beide Teams liegen sieggleich auf den Plätzen sechs und sieben. Es geht also gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Playoff-Platz. Mit einem Erfolg könnten sich die Heidelberger nicht nur einen kleinen Vorsprung erarbeiten, sondern hätten auch das direkte Duell gewonnen, was am Saisonende bei Punktgleichheit ausschlaggebend wäre.
Um bei den Baskets bestehen zu können, müssen die Heidelberger – in welcher Besetzung auch immer – die Kreise von Kendale McCullum einengen. Der Spielmacher der Paderborner gehört zu den besten Punktesammlern der Liga und hat die beste Effektivität aller Akteure in der ProA. "Er ist aus meiner Sicht der beste Spielmacher der Liga", erklärt Ignjatovic. Der 23-Jährige spielte auch bei der knappen Hinspiel-Niederlage der Paderborner in Heidelberg groß auf, eine Wiederholung soll es bei den Baskets nicht geben – hofft der Heidelberger Coach.
Richtungsweisende Spiele
"Die nächsten drei Partien sind wichtig für uns", sagt Ignjatovic vor der kommenden Woche, in der nach der Partie in Paderborn am Mittwoch das Heimspiel gegen die Artland Dragons und anschließend ein Match in Trier anstehen. Die Trierer kämpfen mit den Academics um einen Playoff-Rang, die Dragons gegen den Abstieg aus der Zweiten Liga. "Es wäre wichtig, in diese englische Woche komplett gehen zu können", erklärt der Serbe. Die Hoffnung auf eine Genesung von Jelks und Eberhard hat er noch nicht aufgegeben – genauso wenig wie auf einen Sieg von Djokovic bei den Australian Open.
Pro A, Samstag, 19.30 Uhr: Paderborn – Heidelberg.