Hofft, am Sonntag gegen Leverkusen wieder fit zu sein: Stephon Jelks (am Ball). Foto: F&S
Von Michael Wilkening
Heidelberg. Im Grunde ist es die bestmögliche Chance, sich selbst aus dem Schlammassel zu befreien. Eine Woche nach der deutlichen 68:87-Heimniederlage gegen Phoenix Hagen haben die MLP Academics Heidelberg erneut ein Heimspiel. Vor den eigenen Fans wollen sich die Schützlinge von Branislav Ignjatovic am Sonntag (17 Uhr) gegen die Giants Leverkusen rehabilitieren.
Weil sich die Zweitliga-Basketballer langsam auf der Zielgerade der regulären Saison befinden, eröffnet sich gegen die Rheinländer zudem die Chance, einen gewaltigen Schritt in Richtung der Playoffs zu machen. Die Heidelberger sind aktuell Vierter, Leverkusen lauert mit einem Spiel und einem Sieg weniger auf Rang sechs. Sieben Spiele vor dem Ende könnten sich die Academics mit einem Erfolg etwas von den Giants absetzen.
Zugleich würden nach dem 15. Saisonsieg wohl nur noch drei weitere Erfolge fehlen, um ganz sicher in der heißen Saisonphase dabei zu sein. "Natürlich geht es auch um die Playoffs", sagt Ignjatovic – eine Entscheidung werde am Sonntag aber nicht fallen. Ganz unabhängig davon, ob seine Mannschaft als Gewinner oder Verlierer das Parkett verlässt.
Der Serbe hat in den Trainingseinheiten durchaus das Gefühl bekommen, dass seine Spieler darauf brennen, das zurückliegende Negativerlebnis gegen Hagen aus den Köpfen zu bekommen. Mit einer guten Leistung gegen Leverkusen und einem Sieg wäre das sicher möglich – aber eben auch nicht selbstverständlich. Schließlich haben die Heidelberger weiterhin personelle Sorgen.
Der von Rückenproblemen geplagte Phillipp Heyden ist bis einschließlich Freitag krankgeschrieben und trainiert deshalb überhaupt nicht. Erst am Samstag wird sich entscheiden, ob der Kapitän gegen Leverkusen dabei sein kann und ob es Sinn macht, den Center spielen zu lassen. "Phillipp hat gegen Hagen in 21 Minuten keinen einzigen Rebound geholt", sagt Ignjatovic und macht deutlich, dass der Leistungsträger aktuell nicht in seiner besten Verfassung ist.
Neben Heyden fehlte Anfang der Woche auch Stephon Jelks im Training, so dass Ignjatovic in den Einheiten improvisieren musste. "Daran bin ich ja inzwischen gewöhnt, das ist eben so eine Saison, in der man immer wieder durch Ausfälle zurückgeworfen wird", erklärt der Trainer. Zumindest Jelks sollte bis Sonntag aber voll belastbar und einsatzbereit sein.
Das Hinspiel bei den Giants verloren die Heidelberger zwei Tage vor Heiligabend 63:83 und waren in Leverkusen gänzlich ohne Chance. Allerdings fehlte damals Shyron Ely bereits verletzt und DaVonte Lacy stand den Academics noch nicht zur Verfügung. Ein bisschen gieren die Spieler und ihr Trainer auf Revanche, auch wenn der Kader durch die Nachverpflichtung von Lacy nicht mehr mit dem aus dem Hinspiel zu vergleichen ist. "In Leverkusen wurden wir komplett dominiert. Das sollte uns nicht noch einmal passieren", fordert Ignjatovic.
Zuversicht macht ihm die Tatsache, dass seine Mannschaft am vergangenen Sonntag zwar keine gute Leistung zeigte, Willen und Leidenschaft aber nicht vermissen ließ. Trotz eines hohen Rückstands zur Pause habe er "kein Team gesehen, dass sich hängen lässt", verdeutlicht der Serbe, dass ein schwaches Spiel nicht mit mangelhafter Einstellung zu begründen ist. Gegen Leverkusen soll nun aber wieder nicht nur der Kampf stimmen, sondern auch Leistung sowie Resultat.
Pro A, Sonntag, 17 Uhr: Heidelberg – Leverkusen.