Künftig für die Academics am Ball: Grant Teichman (r.) kommt von der Carson-Newman-Universität in Tennessee an den Neckar. Foto: Carson-Newman
Von Michael Wilkening
Heidelberg. Es ist schon ein paar Jahre her, als die MLP Academics Heidelberg mit dem Transfer von Waverly Austin gute Erfahrungen gemacht haben. Mit der Verpflichtung des Deutsch-Amerikaners gelang dem Basketball-Zweitligisten ein Coup, weil der Center in der Spielzeit 2014/15 eine wichtige Rolle für die Heidelberger spielte und das Ausländerkontingent nicht belastete, da er neben einem US-amerikanischen auch einen deutschen Pass besaß.
Ebenso ist die Konstellation jetzt, denn Grant Teichmann besitzt beide Staatsangehörigkeiten und unterschrieb bei den Academics einen Zwei-Jahres-Vertrag. Der 22-Jährige agierte zuletzt bei den Carson-Newman Eagles in der College-Liga als wurfstarker Shooting Guard.
"Ich glaube, dass wir mit ihm einen guten Fang gemacht haben", sagt Matthias Lautenschläger. Der Manager der Academics stand mit Teichmann länger in Kontakt und konnte den Sohn eines deutschen Vaters und einer amerikanischen Mutter letztlich von einem Wechsel nach Heidelberg überzeugen.
In der abgelaufenen Spielzeit erzielte der Guard in knapp 35 Minuten durchschnittlicher Spielzeit 14,5 Punkte im Schnitt und verteilte 4,7 Assists. "Er hat eine gute Dreierquote und das war uns besonders wichtig", erklärt Lautenschläger. In der vergangenen Spielzeit fehlte den Heidelbergern oft die Gefahr bei Würfen aus der Distanz. Mit dem Deutsch-Amerikaner im Team glauben die Academics, schwerer auszurechnen zu sein.
Mit Teichmann haben die Academics jetzt bereits fünf Spieler mit einem deutschen Pass für die kommende Saison unter Vertrag, zudem versuchen die Verantwortlichen, auch Sebastian Schmitt zu halten, um eine weitere Alternative zur Verfügung zu haben. Spielmacher und Eigengewächs Niklas Würzner, Center und Kapitän Phillipp Heyden sowie Allrounder Marc Liyanage standen schon unter Vertrag, zu Beginn der Woche machten die Academics zudem den Kontrakt mit Center Armin Trtovac perfekt, der Niklas Ney ersetzen wird. Ney hat sich inzwischen dem Liga-Rivalen aus Tübingen angeschlossen und wird in der nächsten Spielzeit als Gegner in die Halle am Olympiastützpunkt zurückkehren.
Hinsichtlich der Verpflichtung weiterer ausländischer Akteure neben Shyron Ely, der einen Vertrag bis Sommer 2020 hat, stellt sich Lautenschläger darauf ein, Geduld aufbringen zu müssen. "Viele Spieler wollen noch warten, weil sie auf andere Optionen spekulieren", sagt der Academics-Manager.
Es könnte also noch ein paar Wochen dauern, ehe das Team endgültig feststeht, mit dem die Heidelberger nach der erfolgreichen Vorsaison erneut oben angreifen wollen. "Immerhin", sagt Lautenschläger, "immerhin bin ich überzeugt, dass wir uns auf den deutschen Positionen verbessert haben."