Ein Schmuckkästchen: Heidelbergs Zweitliga-Basketballer gehen ab sofort in ihrer neuen Heimspielstätte auf Korbjagd. Foto: vaf
Heidelberg. (miwi) Es ist gar nicht mehr genau zu ergründen, wie lange die Basketballer des USC Heidelberg, die inzwischen unter dem Namen MLP Academics Heidelberg firmieren, darauf gewartet haben, eine neue Halle zu bekommen. Zwischendurch war die Hoffnung auf ein Minimum gesunken, doch am Donnerstag wird es endlich Realität. Der Zweitligist zieht in den SNP Dome um, eine moderne multifunktionelle Arena an der Speyerer Straße. Wegen der Pandemie wird der Einzug in das neue Heim der Academics weit weniger stimmungsvoll als geplant sein, ist aber doch ein Ereignis von historischer Dimension.
Für die Mannschaft von Branislav Ignjatovic wird es ab 20 Uhr darum gehen, trotz der Besonderheit der Veranstaltung das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren. Schließlich soll es in der 2. Bundesliga Pro A gegen die Eisbären Bremerhaven zum Einstand einen Sieg geben.
"Das ist ein spezielles Spiel", sagt Niklas Würzner vor der Premiere im SNP Dome. Der Heidelberger hat als Jugendspieler aus der Entfernung verfolgt, wie die Pläne langsam Fahrt aufnahmen. Nachdem sein Vater Eckart Würzner als Oberbürgermeister das Projekt forcierte, gehörte der Junior bereits dem Zweitliga-Kader an. Jetzt, beim Einzug, ist "Nikki" eine feste Größe bei den Academics. "Es ist schade, dass wir gerade jetzt ohne Zuschauer spielen müssen", sagt der Aufbauspieler der Heidelberger. Die Vorfreude auf die moderne Halle kann er trotz der besonderen Umstände nicht leugnen – schließlich soll der SNP Dome der Startschuss für einen Entwicklungsschub des gesamten Klubs sein.
Fingerzeig für Playoffs
Sportlich haben Ignjatovic und seine Spieler in den vergangenen Wochen ihren Beitrag geleistet, damit in der neuen Halle hochwertiger Sport gezeigt werden kann. Mit dem souveränen Sieg gegen Paderborn haben die Academics am vergangenen Samstag nicht nur die alte Halle am Olympiastützpunkt gebührend "verabschiedet", sondern mit dem 17. Sieg gleichzeitig den zweiten Platz in der Tabelle verteidigt.
Der Endspurt in der regulären Spielzeit wird für die Heidelberger zum Fingerzeig dafür, wie gut die Chancen stehen, in den anschließenden Playoffs den Bundesliga-Aufstieg in Angriff nehmen zu können. Schließlich stehen noch beide Partien gegen Bremerhaven an, laut Ignjatovic individuell "die wohl beste Mannschaft der Liga". Zudem treffen die Academics auch noch zwei Mal auf den aktuell punktgleichen Tabellenführer aus Jena. In vier der sechs noch ausstehenden Partien geht es also gegen Teams, die den Aufstieg klar als Ziel formuliert haben.
"Wir werden sehen, wie gut wir gegen diese Mannschaften sind", sagt Ignjatovic. Der Serbe bereitet seine Mannschaft auf die kommenden Gegner und ein wenig auf die neue Halle vor – hat seinen Blick aber schon auf die entscheidende Saisonphase gerichtet. In den Playoff-Gruppen wollen die Heidelberger ab Mitte April konkurrenzfähig sein – der Trainer richtet seine tägliche Arbeit auch darauf aus. Im besten Fall soll der SNP Dome im Spätjahr Bundesliga-Basketball vor Zuschauern ermöglichen.
2. Basketball-Bundesliga Pro A, Donnerstag, 20 Uhr: MLP Academics Heidelberg – Eisbären Bremerhaven.