Nicht aufzuhalten war gestern Abend Niklas Ney (rechts), der mit 21 Punkten bester Heidelberger Werfer war. Foto: imago
Ehingen. (miwi) Mit einer erstaunlichen Gelassenheit haben die MLP Academics Heidelberg den zweiten von drei notwendigen Schritten gemacht, um das Playoff-Halbfinale in der 2. Basketball-Bundesliga zu erreichen. Beim 90:79 (47:38)-Erfolg bei Ehingen Urspring transportierte die Mannschaft von Branislav Ignjatovic ihren Vorsprung aus dem erste Viertel routiniert über die restliche Spielzeit. In der Best-of-five-Serie führen die Heidelberger mit 2:0, am Freitag, 19.30 Uhr, können sie in eigener Halle erstmals in der Geschichte der eingleisigen 2. Bundesliga das Halbfinale der Playoffs erreichen.
Der Tag endete mit bester Stimmung, doch er hatte für die Academics mit einer schockierenden Nachricht begonnen. Phillipp Heyden meldete sich mit einem Magen-Darm-Infekt ab und konnte die Fahrt nach Ehingen nicht antreten. Ohne den Kapitän fehlte nicht nur der Anführer auf dem Feld, sondern gleichzeitig auch ein körperlich starker Spieler, der unter den Körben gegen die athletischen Ehinger für Durchsetzungskraft sorgen konnte. "So ist das im Sport, es gibt immer wieder unerwartete Situationen", sagte Ignjatovic nach dem Match.
Das Pech des einen ist aber immer auch die Chance eines anderen - gestern schwang sich Niklas Ney zur besten Leistung im Trikot der Academics auf. Der junge Center war erstmals bester Korbjäger der Heidelberger und erzielte 21 Punkte. "Niklas ist ein fleißiger Junge, der viel lernt und sich stetig weiterentwickelt", erklärte Ignjatovic. Der Serbe freute sich über die starke Vorstellung der Akteure aus der zweiten Reihe, denn neben Ney lieferte auch Marc Liyanage eine starke Leistung ab und gehörte mit acht Punkten zu den Aktivposten.
Der Mann der ersten Halbzeit war allerdings nicht Ney, sondern Niklas Würzner. Der Aufbauspieler erzielte 14 seiner am Ende 19 Punkte vor der Pause und war von den Ehingern nicht zu stoppen. Würzner war entscheidend daran beteiligt, dass die Heidelberger am Ende des ersten Viertels aus einem 10:12 ein 19:12 machten. Einmal lagen die Ehinger in der gesamten Partie in Führung, doch nach dem 9:0-Lauf der Heidelberger kamen sie nicht mehr näher als auf fünf Zähler heran.
In der zweiten Halbzeit spulten die Ignjatovic-Schützlinge ihr Pensum unaufgeregt herunter. Neben Würzner und Ney traten jetzt mit Shyron Ely, Jaleen Smith und Dan Oppland andere Akteure aus dem Schatten und halfen mit ihren erfolgreichen Würfen, den Ehingern von Minute zu Minute die Hoffnung auf eine Wende zu rauben. Bis auf 17 Punkte (75:58, 33.) zogen die Heidelberger davon, erst durch einige Verzweiflungswürfe kam Ehingen noch einmal näher heran, aber der Sieg der Academics geriet nicht mehr in Gefahr.
"Wenn wir jetzt glauben, dass wir schon durch sind, werden wir am Freitag eine böse Überraschung erleben", sagte Ignjatovic und bereitete seine Mannschaft darauf vor, in zwei Tagen noch einmal voll gefordert zu werden. Dennoch: Noch nie waren die MLP Academics Heidelberg dem Halbfinale so nah wie seit Dienstagabend.
Ehingen: Leissner 26 Punkte / 2 Dreier, Yebo 17, Otto 14/2, Bonifant 12/2, Simmons 4, Uhl 4, Monteroso 2, Strangmeyer.
Heidelberg: Ney 21, Würzner 19/1, Smith 15/1, Ely 12/2, Oppland 12, Liyanage 8/2, Schmitt 3/1, Palm, Aichele.
Spielfilm: 12:10 (7.), 12:19 (10.), 26:31 (15.), 38:47 (Hz.), 44:53 (25.), 52:65 (30.), 58:75 (33.), 66:82 (38.), 79:90 (Endstand). Zuschauer: 850.