Routinier Daniel Oppland steuerte acht Punkte bei. Foto: F&S
Heidelberg. (miwi) Die MLP Academics Heidelberg haben ein Ausrufezeichen gesetzt und am Sonntagabend das Spitzenspiel in der 2. Basketball-Bundesliga gewonnen. Die Mannschaft von Branislav Ignjatovic schlug den Tabellenzweiten Hamburg Towers 85:70 (42:31) und beendete die Hinrunde damit auf dem vierten Tabellenplatz. Gegen den Aufstiegsaspiranten zeigten die Heidelberger die bislang beste Saisonleistung. Nicht einmal zwei Tage nach dem Sieg in Tübingen rafften sich die Academics zu einer imponierenden Energieleistung auf, die außerdem viele spielerische Leckerbissen beinhaltete.
Das war vor allem deshalb beeindruckend, weil Ignjatovic wie schon in Tübingen auf Eric Palm verzichten musste, der mit muskulären Problemen ausfiel und nur von außen anfeuern konnte. Niklas Ney, der bei den Tigers ebenfalls gefehlt hatte, stand immerhin wieder zur Verfügung, war aber noch angeschlagen. "Wir müssen uns bei Christos bedanken", sagte Jaleen Smith. Der Flügelspieler lobte Physiotherapeut Christos Karavassilis, der bei den Heidelbergern am Tag vor dem Spiel mit einem Regenerationsprogramm für lockere Beine gesorgt hatte.
Das machte sich auf dem Feld bezahlt, denn die Towers lagen nur ganz am Anfang vorne, nach der 11:7-Führung war es vorbei mit der Herrlichkeit des Favoriten. Und das lag nicht daran, dass die Hanseaten nicht gut genug waren, sie hatten schlicht keine Chance. "Das war heute eine Playoff-Leistung der Academics", sagte Hrvoje Kovacevic. Der Aufbauspieler spielte bis April 2017 für die Heidelberger, ehe er nach Hamburg wechselte, um dort den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen. "Aber heute hatten wir keine Chance, die Jungs waren in der Abwehr und im Angriff so gut", lobte Kovacevic seine alten Kollegen.
Entscheidend für den Sieg der Heidelberger war neben der Willensstärke in der Defensive die Tatsache, dass in der Offensive viele Spieler Verantwortung übernahmen. Am Ende waren Shyron Ely (22 Punkte) und Phillipp Heyden (18) wie so oft die Topscorer, aber gegen die Towers erhielten sie viel Unterstützung. Ganz am Anfang brillierte Niklas Würzner mit starken Aktionen, außerdem zeigte Sebastian Schmitt die beste Offensivleistung der Saison. "Alle waren so fokussiert, das war definitiv unsere beste Leistung", sagte Smith. Der US-Amerikaner überzeugte mit zwölf Punkten, sechs Vorlagen und fünf Rebounds und stand mehr als 37 Minuten auf dem Feld.
Bis zur Pause hatten die Heidelberger eine 42:31-Führung herausgeworfen, die sie nach der Pause geschickt verteidigten. Zwei Mal kamen die Hamburger bis auf acht Punkte heran, aber eine Wende ließen die Academics nicht mehr zu. Zwei Minuten vor dem Ende sorgte Heyden mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 78:60 für die Entscheidung. Den Vorsprung verteidigten die Heidelberger am Ende, obwohl mit Heyden, Dan Oppland und Ney alle drei großen Spieler nach dem fünften persönlichen Foul nicht mehr mitspielen durften. Ely saß wegen einer blutenden Wunde auf der Bank. Das Spitzenspiel hatte den Academics viel abverlangt, aber der Einsatz hatte sich gelohnt.
MLP Academics Heidelberg: Ely 22 Punkte / 2 Dreier, Heyden 18, Smith 12/1, Würzner 11, Schmitt 9/2, Oppland 8, Liyanage 5/1, Ney, Schöpe, Brunnenkant.
Hamburg Towers: Freese 20, Kindzeka 14/2, Walker 10, Beech 8/1, Raffington 6, Müller 5/1, Zazai 4, Barham 3, Behr, Kovacevic.
Spielfilm: 7:11 (5.), 12:16 (8.), 26:16 (10.), 38:21 (17.), 42:31 (Hz.), 46:38 (23.), 59:42 (26.), 65:49 (30.), 65:57 (35.),85:70 (Endstand); Zuschauer: 950.