Mannheims Torschütze Benjamin Smith (2.v.r.) jubelt mit Mannschaftskollegen über das Tor zum 1:0. Foto: Uwe Anspach/dpa
Von Rainer Kundel
Mannheim. Wer am Dienstagabend eine Minute zu spät in der SAP Arena Platz nahm, hatte die Entscheidung schon verpasst. Durch ein Tor von Center Ben Smith nach 43 Sekunden zum 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)-Sieg im ersten Halbfinalspiel der Adler Mannheim gegen die Kölner Haie legte der Hauptrundensieger in der Best-of-Seven-Serie gegen den ewigen Rivalen vor.
Haie-Kapitän Moritz Müller, der auch schon in der Rolle des Lautsprechers der Liga von sich Reden machte, fuhr mit viel Selbstvertrauen nach Mannheim. "Das Viertelfinale hat gezeigt, aus welchem Holz wir geschnitzt sind, wir können unsere Emotionen kontrollieren und sind für jeden Gegner gefährlich", äußerte sich der Nationalspieler vor dem Klassiker.
Bei beiden Mannschaften gab es eine Überraschung im Line-up. Die Adler traten ohne Marcus Kink an, für den Kapitän rückte Phil Hungerecker in die vierte Reihe. Köln musste auf seinen kurzfristig erkrankten Stammtorhüter Gustaf Wesslau verzichten. Der Schwede wurde von Hannibal Weitzmann vertreten. Der 23-Jährige musste bereits nach 43 Sekunden hinter sich greifen. Die Adler kreisten nach dem gewonnenen Bully von Adam im Kölner Drittel, Reul brachte die Scheibe flach vors Tor, wo sie Ben Smith an den Schlittschuh des Torhüters und von dort über die Linie verlängerte. Sehr glücklich sah die Nummer zwei der Haie dabei nicht aus, blieb aber im weiteren Verlauf der Begegnung fehlerfrei.
Spielerische Glanzlichter hatte der "Klassiker" wenig, die Kölner machten 50 Stunden nach ihrem siebten Viertelfinal-Match gegen Ingolstadt nicht den frischesten Eindruck und übten sich erst mal in Zurückhaltung. Smith, Katic, Goc und Plachta hatten den Ausbau der Führung auf dem Schläger, etwas richtig Zwingendes war aber nicht dabei.
Auf der Gegenseite musste Endras nur einmal ernsthaft eingreifen, als Ellis (19.) beim Spielerverhältnis vier gegen vier zum Schuss kam. Verglichen mit den letzten Auftritten der langjährigen Kontrahenten waren die ersten 20 Minuten eine zähe Angelegenheit. Trotz der schnellen Führung hatten die Mannheimer etwas den Rost aus den spielfreien Tagen abzuschütteln. Die Gäste zogen sich kräftesparend weitgehend mit fünf Mann ins eigene Drittel zurück, entsprechend verengten sich die Räume für die technisch versierteren Gross-Schützlinge.
Auch der Mittelabschnitt geriet zu einem reinen Abnutzungskampf mit Missverständnissen im Spielaufbau auf beiden Seiten. Dennoch steckten die Haie ihren Kopf nun öfter aus dem Wasser. Initiiert durch eine Überzahlsituation, während der Goc (26.) allerdings die Chance zum 2:0 hatte, erkämpfte sich der Hauptrunden-Vierte Vorteile. Endras rettete gegen Freddy Tiffels (31.) und den durchgebrochenen Akeson (40.) die Führung in die zweite Pause. 15:12-Schüsse aufs Tor nach 40 Minuten untermauerten, dass es hüben wie drüben noch an Zielwasser fehlte.
Immerhin drängten die Adler ab der 50. Minute auf die Entscheidung. Der Schuss von Goc rasierte in Unterzahl die Torlatte, Wolf, Adam und Smith vergaben bei etwas umständlich vorgetragenen Attacken. Schließlich rettete der bärenstarke Dennis Endras mit Kelle in Luft liegend gegen Jones (57.) seiner Mannschaft die Führung bis zur Sirene.
Weiter geht es am Freitag mit Spiel zwei in der Kölner Lanxess-Arena, bevor am Sonntag (17 Uhr) wieder in Mannheim die Schläger gekreuzt werden.
Adler Mannheim-Kölner Haie 1:0 (1:0, 0:0, 0:0); Tor: 1:0 Smith (1.); Schiedsrichter: Iwert (Harsefeld), Piechaczek (Landsberg); Strafminuten: 6/8; Zuschauer: 13 600 (ausverkauft).