Die Adler bejubeln den Sieg gegen Köln. Foto: dpa
Von Rainer Kundel
Köln. Die Mannheimer Adler sind im zweiten Playoff-Halbfinale wieder zu gewohnter Form aufgelaufen und haben mit dem 4:1 (1:0, 2:0, 1:1)-Sieg bei den Kölner Haien die Kräfteverhältnisse beim Kampf um den Finaleinzug deutlich zurecht gerückt. Die Haie bauten auf die Unterstützung einer großen Kulisse, es bedurfte dazu aber der deutlichen Aufforderung ihres Kapitäns Moritz Müller in den Kölner Medien, dass die Stimmung im "Henkelmännchen" an der Deutzer Messe endlich mal der verbesserten Leistung der Mannschaft entsprechen möge.
"Ich erwarte eine stärkere Mannheimer Mannschaft als im ersten Spiel", äußerte sich Haie-Trainer Dan Lacroix vor der Partie. "Wenn die Adler besser werden, müssen auch wir noch besser werden."
Auf Mannheimer Seite hatte man sich als Erkenntnis aus dem 1:0 vom vergangenen Dienstag vorgenommen, "Anpassungen in einzelnen Bereichen vornehmen", wie Verteidiger Brendan Mikkelson verriet. Teamkollege Tommi Huhtala hoffte dagegen, "dass uns in der üblichen Playoff-Taktung der Spielplan entgegen kommt. Die Regeneration ist für uns erfahrene Spieler ja kein Problem".
Beide Teams traten in den gleichen Formationen wie am Dienstag an, somit mussten die Haie weiterhin auf ihren erkrankten Stammtorhüter Wesslau verzichten. Die Einheimischen begannen diesmal mit offenem Visier, auch wenn es ihren Angriffen häufig an Struktur mangelte. Endras blieb gegen Akeson (2. Minute) und Schütz (4.) Sieger, ehe die Schiedsrichter dem Kölner Jones eine Vier-Minuten-Strafe (hoher Stock) aufbrummten.
Schon 13 Sekunden nach Antritt der ersten zwei Minuten trafen die Adler durch Markus Eisenschmids siebten Playoff-Treffer (9.) nach Querpass von Kolarik ins Schwarze. Auch die Gäste mussten sich bei Regelwidrigkeiten von Reul und Plachta fast vier Minuten in Folge einer Unterzahl erwehren, überstanden dies jedoch bravourös.
Nach der ersten Pause ging es für den Hauptrundensieger nach Plan weiter. Reul brachte die Scheibe vors Tor, Festerlings Schuss wurde vor die Kelle von Chad Kolarik abgeblockt, der aus halblinker Position beim 0:2 (23.) unbehelligt das offene Tor sich hatte. Danach gab es eine Phase in der die Adler nach Belieben kombinierten.
Kritisch wurde es erst wieder, als Larkin und Akdag für 51 Sekunden gemeinsam eine Strafe verbüßten. In dieser Sequenz kombinierten die Haie aber umständlich und jubelten einfach mal auf Verdacht ihr erstes Tor hinein. Die Schiedsrichter hatten in dieser 34. Minute sofort erkannt, dass die Scheibe die Torlinie nicht überschritten hatte.
Endgültig das Kommando auf dem Eis und im Oberrang, wo rund 1000 Adler-Fans den Ton angaben, übernahmen die Blau-Weiß-Roten nachdem sie in Überzahl das 3:0 erzielten. Dabei fälschte Andrew Desjardins (35.) den Schlagschuss von Eisenschmid kaum sichtbar ab - Despres hatte gerade fünf Sekunden auf der "Sünderbank" Platz genommen. Nach mehr als 105 Minuten im Halbfinale gelang es den Haien in Person von Ben Hanowski (46.) erstmals Dennis Endras zu bezwingen. Unbeirrt blieben die Gross-Schützlinge im System, David Wolf (56.) setzte gegen die entblößte Haie-Defensive das i-Tüpfelchen zum 4:1-Endstand. Weiter geht’s am Sonntag um 17 Uhr mit Spiel drei in der SAP Arena (live in Sport1).
Kölner Haie - Adler Mannheim 1:4 (0:1, 0:2, 0:1); Tore: 0:1 Eisenschmid (9.), 0:2 Kolarik (23.), 0:3 Desjardins (35.), 1:3 Hanowski (46.), 1:4 Wolf (56.); Schiedsrichter: Rantala (Finnland), Schrader (Bochum); Strafminuten: 18 + 10 Disziplinar Wolf /18; Zuschauer: 14.087.