Überzeugte mit Leistung: Adler-Verteidiger Arkadiusz Dziambor (v.) spielte gegen die Augsburg Panther stark. Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Es ist das erste Wochenende innerhalb der zerstückelten Spieltage, an dem die Adler Mannheim wieder im klassischen Freitag-Sonntag-Rhythmus antreten. Bevor der Tabellenführer der Südgruppe die Reise nach Straubing antrat, stand nochmals der etwas holprige 2:1-Sieg gegen die Augsburger Panther im Mittelpunkt. "Wir waren nicht gut. Aber wir haben einen Weg gefunden, den Sieg einzufahren", gab Torschütze Denis Reul zu Protokoll. Pavel Gross hatte ein Spiel gesehen, "in dem die Panther 40 Minuten optisch überlegen waren und Chancen auf die Führung hatten. Im Schlussdrittel haben wir aber mit mehr Energie und einfacher gespielt und waren häufiger in der offensiven Zone."
Entgegen seiner Prinzipien hob der Trainer zwei Namen hervor: "Dennis Endras war unser bester Mann", erhielt der Torhüter eine besondere Erwähnung. Energisch und auch deutlicher in Bezug auf die von ihm geförderten Nachwuchsspieler wurde der Trainer, als der Einwand kam, dass die spielerische Leistung vom Mittwoch nicht dem Anspruch des Klubs entsprechen könne. "Ich suche keine Entschuldigung und sage, uns haben vier Top-Verteidiger gefehlt", stellte sich Gross vor sein kampfstarkes Team, "nein, ich sage, Aki hat es heute überragend gemacht". Mit Aki ist Arkadiusz Dziambor gemeint. Der Verteidiger wird in zehn Tagen 19 Jahre jung, erhielt knapp 15 Minuten Eiszeit – vier Minuten mehr als der defensiv ebenso ordentliche Moritz Wirth, 21. Unaufgeregt präsentiert sich "Aki" als Nebenmann von Reul: Sicher und klug in den Zweikämpfen und an der Scheibe, spielt er einen guten ersten Pass, als hätte er schon weit mehr als vier DEL-Einsätze hinter sich.
"Wir haben Ende des zweiten Drittels und in den letzten sieben Minuten mit drei Reihen gespielt um etwas mehr Balance zu bekommen, unser Prinzip ist aber, immer das volle Line-Up aufs Eis zu bringen", stellte Gross klar. Eher auf seine Offensiv-Talente Brune, Elias und Valenti gemünzt war seine Feststellung: "Ein junger Spieler darf auch Fehler machen, er darf sie nur nicht zweimal machen."
Das "Bulletin" zu den fehlenden Akteuren: Mark Katic ist wieder im Eistraining, Sinan Akdag und Matthias Plachta befinden sich im Reha-Zentrum der TSG Hoffenheim, Cody Lampl (Schambein-Entzündung) sei "auf einem guten Weg", wie es die Trainer ohne konkrete Rückkehrdauer formulierten. Für Andrew Desjardins (Hüft-OP) dagegen ist die Saison wie vermeldet zu Ende. Seinen Einstand könnte dagegen bald Craig Schira geben. Wie fühlt sich der Neuzugang, der seit seiner Ankunft am Neujahrstag aufgrund einer symptomfreien Covid19-Erkrankung tagelang in häuslicher Quarantäne war und sich erst am letzten Montag in der Kabine vorstellen konnte? "Unsere Tageshighlights waren überschaubar, wir haben uns als Familie so viel wie möglich zu Hause mit den Kindern beschäftigt. Ich hatte aber auch Gelegenheit, mich um viel Papierkram zu kümmern, den wir vom Umzug aus Schweden mitgebracht haben", berichtet der 32-Jährige. "Der Klub und die Nachbarn aus dem Spielerkreis am Rheinauer See haben sich sehr um uns gekümmert, Ben Smith und seine Frau Millie haben für uns die Einkäufe übernommen".
DEL, Freitag, 18.30 Uhr: Straubing Tigers - Adler Mannheim (MagentaSport); Sonntag, 17 Uhr: Adler Mannheim - ERC Ingolstadt (Sport1).