Auf eine ausverkaufte SAP Arena müssen die Adler wohl noch eine Weile warten. Foto: vaf
Mannheim. (RK) Wo die Spielerfrauen der Adler Mannheim sonst vor dem VIP-Eingang der SAP Arena ab dem ersten Advent an Tischen Spielsachen für Kinderheime oder die Kinderstationen von Krankenhäusern sammeln, war es leer, alle Türen blieben zu. Nicht nur diese Aktion von "Adler helfen Menschen" fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Besonders schmerzt der Ausfall des Spiels der leuchtenden Herzen, das jährlich beim letzten Heimspiel der Eishockey-Klubs vor Weihnachten über die Bühne geht und bei dem für eine Spende von mindestens zwei Euro tausende blinkender Ansteck-Herzen für die gute Sache verkauft werden.
Damit diese wesentliche Einnahmequelle des gemeinnützigen Vereins nicht versiegt, beabsichtigt Matthias Binder 2021 mit Unterstützung der Fanclubs gleich zwei Abende mit leuchtenden Herzen durchzuführen. In den letzten Jahren kamen dabei mehr als 30 000 Euro zusammen, womit bedürftigen und kranken Kindern, aber auch Erwachsenen, die Vesperkirche und Kinderkrebsstationen verschiedener Krankenhäuser unterstützt werden.
"Wir wollten es uns nicht nehmen lassen, ein Konzept zu erarbeiten, das eine Verteilung der Herzen trotz des Zuschauerverbots ermöglicht", betonte Binder als zweiter Vorsitzender des Vereins, der karitative Charakter der Veranstaltung sollte ja gerade in diesen Zeiten weiterleben.
Als sich abzeichnete, dass die Arena länger Geisterspiele sehen wird, dachten die Adler zunächst daran, die Herzen an anderer Stelle zu verkaufen, was durch die verschärften Corona-Anordnungen ab 1. November ebenfalls scheiterte. "Die Herzen liegen bereit, aber wir konnten nicht sicherstellen, dass sie sicher bei den Fans ankommen."
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, lautet das Motto für 2021. Zumal auch der Eagles-Cup auf der Anlage des Golfclubs St. Leon-Rot und das Charity-Dinner im Rosengarten der Pandemie-Lage zum Opfer fielen.
Der Zweck des 2007 gegründeten Vereins, dem die beiden Adler-Geschäftsführer Daniel Hopp und Matthias Binder vorstehen, geht zurück auf eine Initiative von Mike Rosati aus dem Sommer 2000. Der damalige Adler-Torhüter aus Italien hatte mit seiner Frau die Idee, schwer kranke Kinder ins Eisstadion am Friedrichspark einzuladen und sie zu Festtagen zu beschenken.
Aus "Rosys Cids-Corner" wurde schnell eine jahrelange Verbindung, bei der beispielsweise Mittel für eine Delphin-Therapie, die Anschaffung eines behindertengerechten Autos oder einfach nur eine Ferienfreizeit in der Pfalz für Kinder aus Hartz-IV-Familien finanziert werden.
Neues Gesicht von Adler helfen Menschen ist nach dem Ableben von Udo Scholz seit August Antti Soramies (48), der bekannte Eishockey-Reporter vom Adler-Fanradio.
Vor zwei Jahren erreichte das Spendenaufkommen die Millionengrenze. Der Verein prüft neben den bekannten Institutionen alle Einzel-Anträge auf Unterstützung sorgfältig und führt alle Gelder ohne Abzug von Verwaltungskosten an Bedürftige weiter.