Mannheims Tommi Huhtala (l-r), Torschütze Benjamin Smith und Luke Adam. Foto: dpa
Von Rainer Kundel
Mannheim. Es gab am Sonntag gute und schlechte Nachrichten von den Mannheimer Adlern. Auch ohne sechs Stammkräfte baute der Tabellenführer der DEL-Südgruppe mit dem 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)-Erfolg gegen die Straubing Tigers seine Heimbilanz auf acht Siege in acht Spielen aus. Dazu hat Kapitän Ben Smith seine Treffsicherheit zurückgewonnen.
Vier Stunden zuvor musste der Klub allerdings eine schlechte Nachricht verkünden. Der am Donnerstag in Augsburg über den Haufen gefahrene Brendan Shinnimin fällt selbst bei optimalem Heilungsverlauf wegen einer Knieverletzung für sechs Wochen aus. "Er ist nicht leicht für uns zu ersetzten", bedauerte Manager Axel Alavaara den vierten langfristigen Ausfall der Saison.
Offenbar hatte der 30-Jährige noch Glück im Unglück – der befürchtete Kreuzbandriss bewahrheitete sich nicht. Da Felix Schütz noch nicht einsatzfähig war, wurde die Personalnot der Blau-Weiß-Roten größer. Durch die "Versetzung" der etatmäßigen Verteidiger Krupp und Wirth stand zusammen mit Center Brune dennoch eine vierte Sturmreihe auf dem Eis, die ihren Job weitgehend gut erledigte und für die nötige Entlastung der Scoring-Linien sorgte. Neuzugang Taylor Leier kann aufgrund der Corona-Einreisebestimmungen erst im Laufe dieser Woche eingreifen.
In einem zerfahrenen Auftaktdrittel, in dem der übereifrige "Streifendienst" beide Teams kaum einmal in voller Mannschaftsstärke agieren ließ, brachte Ben Smith im Powerplay die Adler in Führung (17. Minute).
Übereifriger "Streifendienst"
Als sich die Partie beruhigt hatte, kamen zunächst die Niederbayern auf, auch wenn sie beim Ausgleich von einem Bandenabpraller profitierten, der Eder auf den Schläger fiel (25.). Erfreulich aus Mannheimer Sicht, dass sich im Anschluss mit Elias und Klos auch die Nachwuchskräfte ihre Chancen erarbeiteten. Die neuerliche Führung blieb allerdings Smith vorbehalten, der bei doppelter Überzahl (30.) aus spitzem Winkel traf.
In dieser Sequenz hatte Pavel Gross fünf Stürmer aufs Eis geschickt, um das 2:1 zu erzwingen. "Ich hatte in den ersten Wochen etwas Probleme mit dem Toreschießen, aber man darf nicht aufgeben", freute sich der 32-Jährige über seine fünf Treffer seit letztem Donnerstag. Dank Torhüter Endras, der gegen Ziegler (38.) stark parierte, gingen die Adler mit einem knappen Vorsprung in den Schlussabschnitt.
Nach einigem Abschlusspech für Florian Elias – das große Talent läuft seinem ersten Liga-Tor noch nach – drängten die Einheimischen auf die Entscheidung. Straubings Neuzugang Tropp leistete sich während einer kleinen Drangperiode ein Offensivfoul und Markus Eisenschmid (56.) traf mit Ablauf der Überzahl zum 3:1.
Der Endstand blieb nochmals Smith vorbehalten, der überlegt aus der neutralen Zone kommend zum Empty-Net-Goal einschob. "Wir wollten unter allen Umständen auf die Niederlage von Augsburg eine Antwort finden, das ist uns gelungen", freute sich Gross. "Wichtig war auch, dass unser Powerplay wieder ins Rollen gekommen ist, das hat den Unterschied ausgemacht".
In der Tat: Während Straubing im ersten Drittel seinen zweifachen numerischen Vorteil nicht nutzten konnte, gelang Smith aus der gleichen Situation das 2:1, was für den weiteren Spielverlauf vorentscheidend war.
Adler Mannheim-Straubing Tigers 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)
Tore: 1:0 Smith (17.), 1:1 Eder (25.), 2:1 Smith (30.), 3:1 Eisenschmid (56.), 4:1 Smith (59.)
Schiedsrichter: Hunnius (Berlin), Schrader (Bochum)
Strafminuten: 6/16
Update: Sonntag, 7. Februar 2021, 21.11 Uhr