Markus Eisenschmid belohnte die Adler mit dem 2:1 gegen destruktive Wolfsburger. F: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Dank des späten Siegtreffers von Markus Eisenschmid zum 2:1 gegen die Wolfsburg Grizzlys am Montagabend haben die Adler Mannheim mit einem guten Gefühl die lange Reise in den Norden angetreten. Mit der Erkenntnis, dass Geduld belohnt wird, stieg die blau-weiß-rote Eishockey-Delegation zum ersten langen Auswärtstrip dieser Saison in den Bus nach Bremerhaven. Um die über 600 Kilometer lange Strecke zur Partie bei den Seestädtern am Mittwoch in Zeiten des Corona-Lockdowns sinnvoll zu nutzen, wird auf dem Rückweg noch in Wolfsburg Station gemacht, um ohne Ruhetag das Rückspiel bei den Grizzlys auszutragen.
Die Belastungen in der Süd-Nord-Verzahnungsrunde erfordern auch eine andere Trainingssteuerung. So wird es in dieser Woche nur am Samstag das übliche Mannschaftstraining geben, der Freitag dient zur Regeneration nach der nächtlichen Rückreise. "Wir halten die Einheiten kurz, aber knackig", kündigte Trainer Pavel Gross an, der bei den Belastungen auch auf die aus Verletzungen zurückkehrende Akteure Rücksicht nehmen will.
Der erste Süd-Nord-Vergleich forderte dem Süd-Tabellenführer eine große Portion Geduld ab. Es galt, nach dem frühen Rückstand die schwierige Balance aus Druckerhöhung und der Gefahr defensiver Entblößung zu finden, worauf die "Maurermeister" aus Niedersachsen spekuliert hatten. "Uns war bekannt, dass die Teams im Norden allgemein defensiver agieren. Das heute war die erste Bewährungsprobe. Es war über die gesamten 60 Minuten sehr eng", zeigte sich Matthias Plachta nach seinem 500. DEL-Spiel wenig überrascht.
An einem offenen Schlagabtausch hatten die Wolfsburger erwartungsgemäß kein Interesse. Womit auch die Diskussion entfacht wird, welchen Beitrag das System von Pat Cortina zu einem attraktiven Match leistet. Zumal der ehemalige Bundestrainer auch in Heimspielen kaum anders agieren lässt und trotz durchaus kreativer Offensiv-Besetzung darauf setzt, dass der Gegner in der neutralen Zone in eine "Falle" tappt.
Eine Spielweise, die Gross vorhersagte. "Wir haben das erwartete Spiel gesehen und wussten, dass Wolfsburg sehr diszipliniert agiert und auf die Fehler des Gegners wartet. Für uns galt es, die Wand binnen 60 Minuten zu knacken und den Gegner unter Druck zu setzten". Es war ein Stück weit ausgleichende Gerechtigkeit, dass die Wolfsburger Passivität durch eine fragwürdige Strafzeit 90 Sekunden vor Schluss bestraft wurde. Wobei es angesichts von drei Aluminium-Treffern im Mittelabschnitt (Schira, Wolf, Elias) keinen Zweifel über die Berechtigung des 21. Adler-Sieges am 25. Spieltag gab. "Wolfsburg hat uns fast zur Ungeduld bezwungen, es war eine intensive Laufarbeit nötig", schnaufte Markus Eisenschmid tief durch. Sein Überzahltor konnte das Problemfeld der Adler bei zwölf Minuten mit numerischem Vorteil aber nur unwesentlich aufhübschen.
DEL, Mittwoch, 18.30 Uhr: Fischtown Pinguins Bremerhaven - Adler Mannheim; Donnerstag, 20.30 Uhr: Grizzlys Wolfsburg-Adler Mannheim.